I
Kriegs-Tagebuch
4. August 1914
Mit Gott
Schneeberg, den 1. August 1914
Es war am 1. August, wo die Kriegswirren das ganze Volk, auf höchste gespannt hatten, den Deutschland wollte nicht ins Gras beisen, bis am Nachmittag desselbigen Tages die Kriegsbereitschaft bekannt wurde, und am Abend gegen 5 Uhr die Kriegserklärung für unsere gesamte Armee, Reserve und Landwehr heraus kam.
Ungern, aber auch mit großer Freude, wurde dieser Befehl von allen Kameraden, und Bürgern der Stadt, entgegen genommen.
Mit großer Aufregung erwartete jeder, Sonntag den 2. August (als I. MobilmT) wo schon einige Kameraden und Freunde, die Heimath, Frau und Kind verlaßen musten, mehrere auch am 3. August.
Sehr feierlich war der Abschied aller Kameraden am 4. u.5. August, wo eine Abschiedsfeier von der Kirche und Stadtgemeinde auf dem Marktplatz angesetzt war, 7 Uhr früh, hatte sich alles nebst Angehörigen und der ganzen Bürgerschaft eingefunden. Herr Pastor Helm gab uns sehr tröstende Wörter, zum Abschied, und sehr erfreuliche auf Wiedersehn, mit auf den Weg, selbige Worte hörten wir auch aus dem Munde, des Kamerad Röser, im Namen der Stadt, mit dem Wunsche, auf ein gesundes Wiedersehn! Wir fangen mit Begleitung der [?] Kapelle, das schöne Lied: Ein feste Burg ist unser Gott!
Hieran schloß sich das letzte Lebewohl, von meiner Lieben Frau, Geschwistern u. Bekannten, ich bin gern und mit Gott für König und Vaterland ins Feld gegangen und konnte Allen, als letztes Lebewohl zurufen, auf gesundes Wiedersehen. Der Zug setzte sich in Bewegung, die Musik spielte das Lied: Muß ich den zum Städtlein hinaus: Es war ein schwerer Moment, die Heimat mit allen Verwandten und Bekannten zu verlaßen. Es tauerte nicht lange, hatten wir die Heimat hinter uns unter Begleitung der Stadtkapelle, und der Stadt-Behörde ging es bis nach Aue, wo wir uns 10 Uhr vormittags zu stellen hatten. In der Turnhalle wurden wir Bezirksweise eingeteilt, und der Transport zusammen gestellt. Dann ging es nach Hotel Stadtbark, wo wir Mittag machten, nachdem wurde Transportweise angetreten, wir wahren in unserm Bezirk zirka 30 Mann z. Fß.Art., weiter ging es unter Bekleidung der Auer Stadtkapelle nach dem Bahnhof, wo wir verladen wurden, die Führung unseres Bezirks hatte Feldwebel d. R. Schubart aus Schwarzenberg. 4 Uhr ging der Zug von Aue ab, es herrschte hier, unter den Kameraden schon ein ganz andere Betrieb, als wie die letzten Tage in der Heimath. Einen schweren Moment hatte ich noch in Niederlößnitz, wo wo ich unsere Kirche zum letzten mal sah, aber dann war alles wieder im Herz und im Sinn, und Alle wahren Sie begeistert für den Krieg. Nachts 2 Uhr kamen wir in Zeithein an, wir fuhren bis ins Barakenlager, und wurden daselbst verquartiert, sehr ermütet von der Aufregung des ganzen Tages, hatten wir kaum ein Stündchen geschlafen, abr leiter, ehr wir soweit kamen, sahen wir das Ungeziefer auf den Strohsäcken rumlaufen, und vorbei wars mit den Schlaf. Bei dieser herrlichen Sommernacht haben wir einen Halt gemacht, bis der Morgen kraute, dann haben wir uns die Barake und den Schießplatz angesehen, wir hatten Zeit bis Mittag. Es war 2 Uhr wo wir unsere Ausrüstung empfingen, und eingekleidet wurden, die Bilder die wir hier gesehen haben, waren einzig, nach dem haben wir unsere Zivilsachen gepakt. 7 Uhr, ging es von Zeithein weg, nach Frauenhain, wir wahren 2 Std mit vollen Gepäck marschiert, und wahren am Ziel angelangt, da hatten wir Alle, den Krieg schon satt, denn der 6. August war ein sehr heiser Tag. Herr Offz. Stellv. Fischer, welcher uns abgeholt hatte, übergab die Kolonne dem Feldwebel, welcher schon auf uns gewartet hatte, um uns die Quartiere anzuweisen, ich Obgfr. Zobisch Kan Riedel, Zeitzer u. ________ kamen in ein Bauerngut zu liegen, wo wir 4 magere Tage auf Stroh verlebten. Während dieser Tage wurden die Garnituren paßend gemacht, und ein Appell nach dem anderen abgehalten. Am 9./8. abends 7 Uhr, es war Sonntag, als wir in Frauenhain, mit voller Kriegsausrüstung, den Marsch nach Zeithein antraten, sehr ermattet kamen wir dort an, da es wiederum ein sehr heiser Tag war. Wir hatten 2 Stunden Pause befor wir Wagen und Pferde verladen konnten, dann kam das Siegnal zum einsteigen. Während dieser Tage lernten wir auch unsere Vorgesetze kennen, Bttrführer war Herr Hauptmann Lehmann, dazu noch Offzstv Müller Fischer u. Beier, Vzfeldw Feudel und 20 Utffz. Es war früh 3 Uhr wie wir in Zeithein abfuhren und kein Mensch wusste wohin, auf dieser Fahrt wahren wir alle erstaunt als wir auf sämtlichen Bahnhöfen die Einrüstung des roten Kreuzes sahen, und viel des guten geniesen konnten. Auf dieser Fahrt herrschte große Bekeisterüng für den Krieg, denn wir sind hier im ganzen Btl gefahren, und es ging mit Sang u. Klang, durch Stadt und Land, nah der Ost Front zu. Als wir am 10/9. abends 9 Uhr in Posen ankamen, hieß es aussteigen, mit Gepäck, auch wurden für sämtliche Fahrzeuge abgeladen und wir marschierten vom Bahnhof ab, bis in die Nacht, wo wir vom Btl absprengten bis zur Berliner Str (Jersitz) hier wurde Quartier weise eingeteilt, ich kam mit 30 Mann, in eine leere Wohnung Eliesabettstr 2. Es ging nun gleig ans schlafen gehen, da es früh zeitig wieder weiter gehen sollte. Kaum hatten wir 3 Stunden geschlafen, da hieß es wieder aufstehen, die Hausleute und Nachbarn, hatten uns etwas Kaffe gebracht, dann ging es wieder weiter, wir marschierten durch die Nacht am Bahnhof vorbei, über Lazerus nach Gurtschin, zum Battriebau, wozu wir mit vollen Gepack ausrücken musten. Wie wir bei Front 9 ankamen, hies es halt, hier war unsere Bttr schon abgesteck[t], es wurde sofort Schanzzeug empfangen, und die Bauerei nahm seinen Anfang. Als wir die Battriestellung mit Unterständen vertig hatten wurden Geschütze und Zubehör empfangen, dann ging das Exerzieren los. Wir hatten es uns hier, ganz heimlich eingerichtet, früh wurde ausgerückt. Küche hatten wir in der Bttr, und abends ging es wieder ins Quartier zurück, so wurde dann einige Wochen Exerziert, und ein Tag war wie der andere. Einige Wochen später bauten wir noch eine Bttr bei Front 7, dann Exerzierten wir wieder weiter bis ins unendliche, wars nicht in der Battr, so war es Fußdienst oder Arbeitsdienst. Ich habe die langweiligen Dienst unterbrochen, durch einen Urlaub, zu meinen Lieben in die Heimath, vom 16-21 Dezember 14. Vom Urlaub zurück, hatten wir das Weihnachtsfest vor der Türe. Die Bürger von Posen, hatten sich vorgenommen, uns Sachsen, vern von der Heimath, recht fröhlige Weihnachten zu bereiten, so war es auch, ich sowie alle meine Kameraden, waren bei Familien eingeladen, um das Fest mitzufeiern. Im Bürgerligen Familienkreise der Familie ___________ habe ich einen sehr schön heilign Abend, und I. Feiertag verlebt habe auch die Christbescherung mit gemacht, und wurde sehr reichlich beschenkt, genau, wie die Kinder des Hauses. Besondere Freude brachte mir, das Christkind, am I. Feiertag früh, wo ich zum U[n]teroffizier befördert wurde. Bis zum Neuen Jahr welches mir im Kreise der Kammeraden feiert hatten wir keinen Dienst, am 29/12. feierten wir in der Bttr im Saale des Restaurant Alt – Posen unsere Christbescherung, wurden durch, verschiedene kleine Geschenke überrascht, und verlebten im Kreise unserer Offiziere, einen sehr schönen Abend, mit dem Wunsche, nächste Weihnacht wieder in der Heimarth bei den lieben zu feiern. Nach dem Feste hatten wir wieder den alten Dienst, bis ich es wieder mal satt hatte, und nochmals, durch einen Urlaub v. 19. Februar – 2 März 1915 unterbrach, um wieder einige frohe z Stunden in der Heimat zu verleben. Als ich vom Urlaub zurückkam, ging es nach alter Weise weiter, hatte es aber etwas beßer, da ich Utffz. war. Am 15/4. kamm der Befehl, das, daß Btl am 30/4. Marschbereitschaft melden sollte, dieser Befehl wurde mit großer Freude begrüßt, und gleich ging es an die Arbeit, wir empfingen nun Garnituren, Stiefel und was sonst noch nötig war. Der 30. April kam heran, und wir warteten Alle, um endlich ins Feld zu kommen, aber leider, es verging der schöne Monat Mai, bis die Himmelfahrt und das schöne Pfingstfest vor der Türe stand. So wie die letzten 3 Wochen, bei schönen Spaziergängen und Promenaden im Botanischen Garten, hatte ich mir auch die Pfingsten vorgestellt. Am 13/5. zur Himmelfahrt, früh 3 Uhr unternahm ich bei herrlichen Morgen, einen Spaziergang, nach dem Eichwald, habe mich in diesen bar Stunden sehr wohl gefühlt, denn der Eichwald bildet ein schönes Plätzchen in der Natur. Ich habe im Eichwald Restaurrant, mein Morgenkaffee eingenommen, und mir den ganzen Betrieb angesehen, gegen 9 Uhr machte ich mich auf, am Kondelteich vorbei, über Wilda, nach der Kaserne zurück. Ich basiere selten ververgnügt, 11 Uhr, in der Kaserne ein, und wundere mich, das die Bttr nicht zur Parole angetreten ist, war doch jeden Sonntag der Fall ist. Ich gehe nach unserer Stube, und Staune, das alles leer ist, ich wuste nicht was ich denken sollte, bis mir entlich Utffz v. D. Müller, die freudige Mitteilung machte, morgen früh 10 Uhr, steht das Btl marschbereit, auf dem Kasernenhofe. Alle meine Kameraden, wahren schon nach der Bttr im Geschütz, Fahrzeuge und Material zu verladen, ich hatte nichts eiligeres zu thun, als mich sofort der Bande anzuschließen, und so schanzten wir den ganzen lieben Himmelfahrtstag bis spät in die Nacht hinein, und früh ging es gleig wieder weiter, bis wir 10 Uhr, Feldmarschmäsig auf dem Kasernenhofe standen, dann wurden noch Stuben gereinigt und an die Kasernverwaltung übergeben, sodas wir 1 Uhr marschbereit waren. Aber von Stunde zu Stunde warteten wir, auf den Befehl zur Abfahrt, aber leider, wir mußten uns mit Kasernenbeschränkung bis Montag, den 17/5. nachmittag 5 Uhr, auf dem Kasernenhofe rumtreiben, Tag wie Nacht. Am Montag früh 10 Uhr kam der Befehl zur Abfahrt, 1+2 Bttr. 4 Uhr, 3+4 Bttr 8 Uhr nachmittags, so rüsteten wir uns auf Nachmittag 5 Uhr zum Abmarsch nach dem Bahnhof, denn wir konnte es fast erwarten. Bevor wir abmarschierten, war sämtliches sächs Militär auf unseren Kasernenhofe eingetroffen, um Paradenmarsch zu üben, da am 22/5. unser König nach Posen kommen sollte, worauf wir uns auch gefreut hatten, hier war nochmals, die beste Gelegenheit, den allen Bekannten Abschied zu unseren, denn Sie wahren alle zur Stelle. Punkt 5 Uhr, ging es mit Sang u. Klang zum Tore hinaus, die Musik konnte uns nicht Bekleiden, da selbige Parade übten, kamen aber später nach dem Bahnhof, brachten uns noch ein Ständchen und den Abschiedsgruß, bei der Abfahrt. Es hatten sich sehr viel Menschen am Bahnhof angesammelt, und so verblauterten wir die Zeit bis 8.25 Uhr unser Zug abging. Es war noch vor Dunkelheit ehe wir die Posener Gegend verliesen, und konnten feststellen, das die Fahrt nach Rußland ging, wir fuhren über Ostrowo, Kalisch, [Papinnia?] wo wir verpflegt wurden, weiter über Siratsch, Lotsch, Lowitsch. Die ganze Fahrt war sehr fiedel und luftig, bis wir nach Kalisch und weiter rein kamen, wo es manchen, anders ums Herze wurde, wenn er die Ruinen und Gräber der armen Kameraden sah. Ich selbst habe gestaunt als ich die Brücke und den Bahnhof von Lowitsch sah, es war sehr viel von unseren Pionier wieder hergestellt, aber so unheimlich hatte ich nicht gedacht, so war es auch mit der ganzen Stadt. Es war 2 Uhr Mittags wie wir den Zug verliesen, wir legten unser Gepäck, hinter dem Bahnhof nieder, dann haben wir unsere Geschütze u. Fahrzeuge abgeladen, und da selbst mit aufgestellt. Hier haben wir uns bischen gesäubert und einen Kriegszug, aus unserer Feldküche zu uns genommen, anschliesent, durften wir uns Lowitsch ansehen, kein Haus war unbeschädigt geblieben, was nicht niedergebrannt war, war von unserer vorzüglichen Munition derart ruiniert, das es nicht mehr bewohnt werden konnte. Auf den Straßen war ein reges Treiben, es gab hier nur Militär und Juden, einen guten Eindruk haben selbige nicht gemacht, aber das gehandel und Schachern ging schon feste. Als wir uns satt gesehen hatten gingen wir zum Stellungsplatz zurück, denn die Nacht war sehr nahe, und wir bezogen Nachtlager in Holzbaracken. Am anderen Morgen, mußte die erste Batteriebesatzung, wo auch ich dabei war, mit Geschützen und Bettungswagen, geschloßen im Btl hier abfahren, es ging auf der Warschauerstraße entlang, es war eine sehr schöne Straße, bis wir links einbogen, und dann auf Feldwagen in großen Sanddünen, 4 Stunden weit zu fahren hatten, bis wir an das Dorf Jasieniece kamen, wo wir ein kleines Halt machten. Von hier hörten wir die ersten Kanonenschüße, und als wir noch 2 Std. Marsch hinter uns hatten, hörten wir auch Gewehrfeuer und Maschinengewehre, auch das Artilerie war sehr nahe, wir fuhren bis an ein großes Gut, wo wir halten musten, wir nahmen hier unser Mittagbrod aus der Feldküche ein, wie wir so gemütlich beim Mittagessen auf unseren Wagen sitzen, fängt es an zu pfeifen, und kurz vor unseren Wagenbark war eine Granate eingeflogen, eine zweite folgte gleig nach, aber zu weit, es war sofort vorbei mit Eßerei, denn das war unsere Feuertaufe, und war mir sowie allen meinen Kameraden in den Bauch gefahren. Es folgten mehrere nach aber Gottsei dank zu weit, wir waren gezwungen, unsere Pferde abzuspannen, und zogen uns Truppweise zurück, um aus den Feuerbereich zu kommen, wir gingen bis in das Dorf [Lypwice?] zurück, wo wir Quartiere beziehen sollten. Hier mußten wir aber 2 Nächte unter freien Himmel aufnehmen da unsere Batterie noch nicht da war, und unsere Quartiere noch von den 11. belegt war, die wir erst ablösen sollen. Am selbigen Abend ging es wieder raus zum Batteriebau, früh 3 Uhr wurden wir verstärkt, durch die ganze Bttr., und so ging es den ganzen Tag d. 20/7. weiter bis wir abends 5 Uhr, die nesten 3 Schuß abgaben, um uns auf ein Ziel einzuschiesen, kaum hatten wir einen Schuß raus, da platzen auch schon die Schrapnels über uns, wie wir das Feuer einstellten, hörten auch die Rußen auf. Nach dem Einschießen, wurden wir durch die 2. Bedienung abgelößt, und gingen ins Dorf zurück, um unsere Quartiere zu beziehen, und einmal ordentlich auszuschlafen. Dem 21. + 22. richteten wir uns unsere Quartiere ein, und Abends 5 Uhr, lößten wir wieder ab. Es war Pfingstsonnabend wie wir aufzogen, und mußten uns nach der Ablesung gleig wieder einschiesen. Der erste Schuß war raus, da hatten wir auch schon wieder Antwort, und eine Granate, saß in der Brustwehr, so ging es bis zum 4. Schuß, es war gerade das Komando gekommen, unter Deckung feuern, es war gerade alles untergetreten, da kam wieder wieder eine gesaust, es war ein Schlag, da lagen wir Alle in einer Sandwolke, es war Unheimlich, wie wir zu Verstand kamen, sahen wir, das es, das III. Geschütz mit samter Bettung auf den Kopf gestellt hat. Jetzt hies es Battrie räumen, denn die Rußen hatten sich zu gut eingeschoßen, wir machten uns schwach, bis Sie Ihr Feuer eingestellt hatten, dann ging es wieder in die Bttr., ich und alle meine Kameraden, wir dankten unseren Herr Gott, das alles so gut verlaufen war, denn es war ein Wunder Gottes, alle unversehrt aus der Bttr. zu können. Das war Pfingstsonnabend, und wir haben gedacht, die Feiertage etwas Ruhe zu bekommen, aber nichts war es, wir mußten jetzt mit 3 Geschützen Stellung wechseln, 1 war unbrauchbar, und 2 blieben hier in [Schwarociu?], in der alten Stellung stehen, es war der III. Zug, welcher sehr gut in einen Gehöfte eingebaut war. Wir gingen sofort aus Werk, und rüsteten ab, denn bei anbruch der Dunkelheit ging es mit 3 Geschützen nach [Broweslabi?], wo die Arbeit von neuen bekann, wir haben sofort abgesteikt, und das shippen konnte wieder beginnen, als der Morgen kraute legten wir unsere Arbeit nieder, denn wir wollten uns nicht wieder verraden durch unsere Tagesarbeit. Es ging in die Quartiere zurück, um etwas zu ruhen, denn am Abend sollte es wieder weiter gehen. Als wir abends ausgerückt waren, kam der Befehl, 2 Geschütze an 4 Bttr. zurückgeben, das wurde mit großer Freude begrüßt, da wir blos eins einzubauen hatten, es war am 2.Feiertag früh 3 Uhr als wir Schußbereit wahren. Ich und eine Bedienung, hatten wieder das Glück am Geschütz zu bleiben, und kamen zur Ruhe, wie die Feiertage vor bei wahren. In den nächsten Tagen kamen wir etwas zur Ruhe, es wurde sich noch eingeschossen und auch Wirkungsschießen gemacht, um unsere Freude etwas zu beunruhigen, später hatten wir jeden Tag 30 Schuß zur Verfügung. Es ging soweite bis zum 11/7., es wurde noch sehrviel Artillerie herbei geschaft, da der Angriff mit Art. Vorbereitung sein sollte. Das Feuer wurde Nachmittag 5 Uhr eröffnet und endete Nachts 3 Uhr, es war eine unheimliche Kanonade die hier stadt fand, nach selbige wurde der Angriff mit Gas gemacht, konnten aber blos, auf den rechten Flügel Fortschritte machen, den vor uns, an der Bzura, bei [Soratscheff (Sochaczew)?], waren die Rußen beßer verschanzt wie in einer Festug. Es wurde das Feuer von Tag zu Tag weiter unterhalten. Unsere Infanterie unter nahm auch einen Gasangriff ohne Art. Vorbereitung, welcher aber Mißglückte, denn die Luft hatte umgeschlagen, und die Gaswolke kam zurück, wo viele Kameraden des Rgt (Regiment) 8 den Erstickungstod sterben mußten. Am 18/7. sollte sich der Angriff zum zweiten male wiederholen, vor Beendigung des selben, stellte die Infanterie fest, das die Rußen, Ihre Stellung verlaßen hatten, und im Rückzug waren. Alles bis auf die schwere Art. ging den Rußen nach. Sehr gerne wären wir mitgegangen, mußten aber hier liegen blieben, bis 22/7. Es war früh 4 Uhr wie wir Alarmiert wurden, wir schieden ungern aus Lipnice, wo wirs uns die 3 Monate, so gemütlich gemacht hatten. 10 Uhr vormittag sollte das Btl geschloßen, auf der Warschauerstraße stehen, wir hatten Gelegenheit, uns die Stellung der Rußen an der Bzura zu besichtigen, und wahren sehr erstaunt über die Bauart der Rußen. 10 Uhr 30 ging es weiter über Soratscheff, welches nur noch ein Schuthaufen war, nach Wiskitki, wo wir eine Nacht, an, und in der Kirche geschlafen haben. Am anderen Morgen ging es weiter über Zyrardow, nach Grodzisk, ehe wir in die Stadt kamen, schwankten wir rechts ab [Sliazencie (Ksiazenice?)], wo wir bei Nacht ankamen, stellten unsere Geschütze in ein großes Gut, wo auch unser 19er Ldsturm lag (Inf), wo ich auch einige Bekannte traf, wir hatten uns vor Mütigkeit jeder ein kleines [?] zum Schlafen ausgesucht, konnten aber nicht lange ruhn, denn 3 Uhr hies es 3 Geschütze fahren weiter und eins geht hier in Stellung, wir machten 3 Geschütze marschbereit, und weiter ging es, bis Kostow, wo wir in Stellung fuhren. Wir bauten sofort unsere Stellung in ein kleinen Wald aus, die Bagage, und der der Stab lagen in einem Gut seitwerts von der Stellung. Trotzdem wir sehr große Märsche hinter uns hatten, kamen wir hier, wieder nicht zur Ruhe, wir haben Tag und Nacht durch gefeuert. Auch haben wir hier in dieser Stellung, den Verlust unseres Kameraden Oscar Decker aus Zwönitz zu verzeichnen, welchen wir, im Schloße, Mlochow, zur Ruhe gebracht haben, er liegt im Parke des selben Schloßes u. neben Ihm, liegen zwei Kameraden d. Rgt 133. Sein Grab, ist mit Blumen, und sehr guten Pflanzen, aus dem Wintergarten des Schloßes, geschmückt, und mit einen großen Birkenkranz mit Aufschrift versehen! Auch hatten wir hier noch einige Leichtverwundete, welche aber bald wieder genesen wahren. Hier in dieser Stellung, hielten wir uns immer Bereit, zum ausreisen, den die Übermacht war zu groß. Wir lage 6 Tage in dieser veregneten Stellung, als der Befehl kam, das Btl 19, wird durch Btl 5 abgelößt, und zwar sofort, da wir, an die Bsurastellung gerufen wurden. Als wir abgelegt hatten, ging es zurück über Mlochow, wo wir, die ganze Bttr, nochmals Abschied, vom Grabe unseres Kamerad Decker nahmen, bis Zyrardow, wo wir eine Nacht, im Trockenraume der großen Spinnerei schliefen. Es war grauhaft anzusehn, wie die Rußen, das deutsche Unternehmen zerstört hatten, den fast der ganze Betrieb, welcher circa 5000 Arbeiter beschäftigt hatte, war ruiniert. Am anderen Morgen früh 8 Uhr ging es von hier weiter, mit dem Marschziele Blenge, über Wiskitki nach Regow, wo wir 5 Uhr Nachmittag ankamen, Wir wurden hier im Gute einquartiert, und zwar, die ganze Bttr, auf einem Heuboden, da alles andere, von Offizieren, u. Stab belegt war. Abends 9 Uhr, fuhren wir, in [Bouneslawo?] in Stellung, wir haben hier die Zweier mit Haubitzen 013 abglößt, es war ein sehr schön, ausgebaute Stellung, in einen Obstgarten, wo wir uns, einmal richtig satt gegeßen haben. Am 2/8. zog ich mit meiner Bedienung auf, es war sonst eine sehr ruhige Stellung. Wir beschoßen hier nur Schützengraben und auch heute, es tauerte auch nicht lange, kam die Meldung, Feuer einstellen, da der Graben leer war. Es war am 3/8. wie die Rußen auf der ganzen Front zurück gingen, unsere Beobachtung ging mit bis Blenge, aber vom Feind, war niemand zu sehen. Wir durften hier wieder nicht folgen, und musten warten bis 5/8., früh zeitig ging es ab, wir hatten einen großen Marsh auf sehr schlechten Wagen bis nach Babice, wo wir sofort in Stellung fuhren, ohne zu bauen, wir beschoßen von hier aus, die Feldbefestigung, zwischen Fort 2a + 3 von Warschau. Es war festgestellt, das die Forts schon gesprengt waren, mit uns, ist unheimlich viel Artillerie aufgefahren, es war 5 Uhr als das Schiesen begann, es war eine Kanonade, noch größer, als an der Bsura, sie endete gegen 9 Uhr, da viele Bttr, selbst auch wir, Munition verschoßen hatten, nur 10em und Feldgeschütze feuerten weiter. Beim Morgengrauen wollte die Infanterie stürmen, Batrolien stellten aber fest, das die Schützengräben, und auch die Forts 2a + 3 leer waren, sodas unsere Infanterie, am 6/8. früh 4 Uhr, in Marschkolonnen auf Warschau zu marschierten. Wir rüsteten ab, und waren sehr begeistert für den Einzug in Warschau, aber leider, es war wieder nichts. Wir blieben hier liegen bis 8/8., nachmittag 2 Uhr rückten wir ab, auf dem Wagen nach Nowo Georgiewsk, wir kamen bis Januvick, wo wir in großen Gehölze in Stellung fuhren, musten hier auch die ganze Nacht bauen, um uns früh zeitig einschiesen zu können. Wir unterhielten hier immer das Feuer, und beschoßen die Zwischenstellung von Fort 5 + 6. Am 11/8. nahmen wir weit der Infanterie 2 Dörfer, sodas die Inftr, direkt vor den Forts lag. Am 13/8. machten wir, mit der gesamten Artillerie einen Scheinangriff, um es unseren Kameraden auf der Nordfront etwas leichter zu machen. An, und seit dieser Tage, bekamen wir immer tüchtiges Feuer, haben aber Gott sei dank nicht einen Verlust zu verzeichnen, bis auf ein Pferd, welches einen Halsschuß hatte, auch hatten wir ein Schweinchen, welches eins abgekriegt hatte, der Verlust, war aber nicht groß, habens abgestochen u. Abends, ein Wellfleischessen, veranstaltet, was uns große Freude bereitet hat. Wir lagen hier ganz verlaßen in einen großen Wald, mußten uns hier mit Unterständen begnügen, da kein Dorf, und nichts in der nähe war, haben uns aber, trotzdem sehr wohlgefühlt, und haben, beim größten Granatfeuer nicht auf gehört; Skadt zu spielen, oder Doppelkopf, da wir sonst kein anderen Zeitvertreib hatten. Sonnabend den 14/8. Hatten wir sehr starke Feuertätigkeit, und bekamen aber auch tüchtiges Granatfeuer, sodas unsere Bagage, und wir mit unseren Quartieren rücken mußten, es ging etwas 2 km zurück bis wir aus den Feuerbreich waren, und uns die Feldküche, nicht wieder verraden konnte. Es wurde sich hier wieder aufs neue eingebaut, so verging auch der 15/8., am 16. Nachmittag lösten wir wieder ab. Am 17. + 18. haben wir tüchtig geschoßen, und bekamen derartiges Feuer, das wir selbige Nacht Stellungswechsel vernehmen musten, und zwar 2 kam nach vorn, im Wald vom [Odainmunek?], wo wir ohne zu bauen, unsere Geschütze in einer Lichtung aufstellten, da wir keine Zeit hatten, denn früh 8 Uhr mußte Schußbereitschaft gemeldet sein, da ein Angriff geplant war, wir hatten uns nur, ein wenig Schrappneldeckung aufgeworfen. Es war gleig nach 8 Uhr, wie wir uns einschoßen, anschliesend begann das Wirkungsschiesen, welches den ganzen Tag fortdauerte, bis zum späten Abend, wo wir nur noch Beunruhigungsschüße abgaben. Gegen 11 Uhr zog sich die Infanterie zurück, bis an den Waldrand sodaß wir noch vor der Inf. lagen. Es wurde hier auf einen Gegenangriff gerechnet, und hatten deswegen unsere Protzen, auch schon bespannt, zum schnellen abrücken. Es war gegen 12 Uhr, als bei Strömenden Regen, schweres Artilleriefeuer des Feindes einsetzte, denn von Norden her wurde der Angriff auf die Festung vorgenommen, die Rußen hatten versucht ein süden einen Ausfall zu machen, da Sie keinen Ausweg mehr hatten. Wir erwiederten ein derartiges Feuer, das es der Kolonne nicht möglich war, uns die nötige Munition nach zu bringen. Dies war eine Nacht, die ich in meinen Leben nie vergeßen werde, es war unheimliches Wetter, die Gesichtsbeleuchtung, und das krepieren der Granaten und Schrappnels in den Hochwald, es war mir, als stände ich vor der Türe der Hölle. Gegen 4 Uhr wurde das Feuer rusiger, und unsere Infanterie ging wieder vor, es war alles ein Feuerschein, und mann hörte nur noch Sprengungen, bis früh 6 Uhr 15, die Festung Kapitulierte, mit große Freude, und einer Salutsalve wurde dieser Sieg begrüßt. Auch kam durch das Telephon, das durch die Festung, sehr viel Rußen und Material erbeutet sei. Es wird mir und meinen Kameraden, der 20. August ein gr Tag in der Geschichte bleiben. Am selbigen Vormittag machten wir uns noch marschfertig, um mit in die Festung einziehen zu können, aber leider es war wieder nichts. Am selbigen Vormittag, kamen unendliche Trups von Gefangenen, an unserer Stellung vorrüber, wir lagen noch hier bis zum 23., wo wir bespannt von Bespannung, nach Nowo Georgiewsk vorrücken. Wir kamen bis ans südliche Ufer der Weichsel, wo große Kaserne und Depots vorhanden waren, auch ein großes Lazaret war hier, die Forts, und alles, was man sich denken könnte, war gesprengt u unbrauchbar gemacht. Wir bezogen hier Quartier in sehr schönen Zelten, welche zu den Lazaretten gehörten. An dem Ufer der Weichsel, und wo man hin sah, war alles voll Rußen, rechts und links der Straße lagen unheimlich viel tode Pferde, und auf den Fluhren, dummelten Pferde und Rind, sich in unzähliger Maße herum. Am 24/8. mußte ich mit 20 Mann Pferde einfangen gehen, selbige brachten wir in einen großen Zwinger, dasselbe auch am 25., so hatten wir in 2 Tage über 400 Pferde gefangen. Am 26/8. mußten wir unsere Zelte räumen, es war schon Infanterie Ldst gekommen, u wollte hier einzihen, wir rüsteten uns wieder und wurden auf der Weichsel übergesetzt, in die eigendliche Festung, welche vom Weichselufer aus einen herrlichen Anblick bod, besonders die Zitatelle. Wir wurden auf großen Kahne übergesetzt, ohne Geschütze u Fahrzeuge, die sollten erst nachkommen, wenn die erste Brücke gebaut war, welche von unseren Bionieren schon in Angriff genommen war, denn sämtliche Brücken von Warschau bis Nowo Georgieswsk waren gesprengt. Am rechten Ufer der Weichsel angekommen, ging es an selbigen entlang, hier sah man wieder wie die Rußen gehaust hatten, die Zittate [gemeint wohl: Zitadelle?] an welcher wir eine halbe Stunde entlang gelaufen sind, war total aus gebrannt, von den vielen tausend Fenstern, war nicht ein Kreuz mehr zu sehen, es sind herrliche Festungsbauten, mit Mauerstärke von 1 ½ bis 2m. Am Haupttor ging es in die Zitatelle rein, haben selbige durch durchquert, und kamen in einen herrlichen Park, welcher mit großen Latzerretten, Kasernen, und einer großen Menge, stattlicher Gebaude, zu Offizierswohnungen, aus gebaut war, hier machten wir halt, um uns Quartier zu suchen. Hier bezogen wir sehr feine Gebaude, wahren von den Rußen noch verschont geblieben, bis auf sämtliche Fensterscheiben, das hat den Brüdern jedenfalls sehr viel Spahs gemacht. Hier hatten wir nichts eiligeres zu thun, als, uns Wohnungseinrichtung zusammen zu holen, welche doch in sämtlicher Quallität und maßen hier wahren, es wurde auch sonst mitgenommen was zu brauchen war. Wir hatten uns alles ganz fein eingerichtet, ich mit 20 Mann kam wieder zum Pferdedepot, alles andere von Bttr war täglich bei Artdepot comandiert. Beim Pferdedepot, haben wir, den ersten Tag, mit einen transport Rußen drei großer Schuppen ausgeräumt, und dann als Pferdeställe eingerichtet, dann ging es hier wieder an die Arbeit Pferde fangen, auch haben wir die Pferde vom anderen Ufer der Weichsel geholt, so das wir in wenig Tagen die 1000 voll hatten. Es gab hier die erste Zeit sehr viel Ärger mit den Schindern, aber später wurde es beßer, jede Bttr hatte dann einen Stall, ich hatte Stall IV mit einen Bestand von 170 Pferden. Hierzu wahren wir 20 Mann, und 25 Rußen, später mußten wir Geshirre zusammen suchen, und selbige auf unsere Pferde verbaßen, denn wir mußten für uns Futter empfang, und auch jeden Tag 20 Geschirre stellen, an die Kommandantur. Während dieser 3 Wochen haben wir auch 4x Blut entnommen, welches zur Untersuchung nach Warschau kam, das war jedes mal eine schlechte Arbeit und hat viel Schweiß gekostet. Als die Blutuntersuchung vorbei wahren, hatten wir, 40 Gespanne, mit vollen Geschirr zu versehen, um selbige nach Brest Litowsk abzugeben, es war am 1/10. wo wir 80 Pferde loswurden. Am 3/10. war auch noch eine Kolonne zu stellen, für Nowo Georgiewsk, welche aber meist aus Stall 1-3 gestellt wurde. Seit diese Zeit, hatten wir nur noch Kutschwagen zu stellen und bekamen es bedeutent beßer, Herr Ldtn Rothe, Führer des Pferdedepot, hate uns die Erlaubnis gegeben, zum Reiten oder Fahren, je nach dem, wir Luft hatten, und haben jetzt, den feinen Herren gespielt, bis der 4. Oktober rankam, wo ich meinen Geburtstag hatte, es waren verschiedene Glückwünsche aus der Heimat eingegangen, und als Geburtstagsgeschenk, erhielt ich am 5 Oktober die Friedrich August Medaille in Silber, ich habe mich sehr darüber gefreut und konde selbige zu Ehren unseres Vaterlandes u Königs und zu Ehren des Ldw Btl tragen, Gott mag geben, das ich selbige, auch nach dem Frieden, recht lange zu Ehren derer tragen kann. Am 20/10. war wieder eine Ordensverleihung, wo es für die Offiziere hohe Auszeichnung gab, und auch für einig Utffz. u Manschaften Eiserne Kreuze. So ging es denn, im alten Tempo, beim Pferdedepot weiter, bis wir am 29./10. durch 11. abgelößt wurden, denn das Ldw. Btl. muste sich marschbereit machen. Es gab wieder einen kleinen Umsturtz, und die Begeisterung war groß, wieder ins Feld zu kommen. Wir wurden am 30. beim Pferdedepot abgelöst und gingen am 31. zur Bttr. zurück, nach Pomjechvek, wo die Bttr seit 2./10. haußte. Wir schliefen eine Nacht bei der Bttr, und am 1./11. früh ging das Verladen loß. So das wir Mittag 1.30 Uhr, in Nowo Georgiewsk, unter Führung des Herrn Hauptmann Leuthold abdampfen, da das erste Halbbatallion 2 Stunden früher gefahren war. Die Kapelle des 39. Ldstrm, gab uns den Abschiedsgruß, und wir verließen die schöne Festung im Winterkleide, und war auch schon ziemlich kalt. Unser Marschziel war Warschau, welches wir in 3 Std. erreicht hatten, wir fuhren bis Hauptbahnhof, wurden an Rampe 2+3 anrangiert, und schon ging es wieder ans abladen, was uns nicht gerade angenehm war, denn wir wollten doch wieder ins Feld. Wir wurden bespannt, von Feldartillerie 49 und schon ging es vom Bahnhof ab, durch die Stadt nach der Zitatelle, welche wir, in 3/4 Stunde erreicht hatten, und bezogen hier Quartiere. Was wir hier sollten, oder was aus uns werden sollte, wußte kein Mensch. Als wir eine Nacht hinter uns hatten, wurde bekannt, das es in nächsten Tagen wieder weiter geht, da hatten wir nichts eiligeres zu thun, als uns Warschau mal anzusehen, 2 Tage sind wir rumgepummelt, und haben uns auch verschiedenes Beßere geleistet, was wir die lange Zeit empöhren mußten. Am 6. früh 5 Uhr, hatten wir die Zitatelle schon wieder hinter uns, um unsere Geschütze und Fahrzeuge, aufs neue zu verladen, 10 Uhr waren wir fertig, und mußten warten, wie immer bis 2 Uhr bevor unser Zug ging. Diesmal, hatten wir Glük, denn es gab III. kl Wagen mit Heizung, und Unteroffz. II. kl, haben es mit Freude begrüßt, da es doch schon ziemlich kalt war, und hatten auch etwas Schnee. Es war 2 Uhr Mittag, wie wir in Warschau abfuhren, und kein Mensch wuste wohin, es war 5 Uhr wie wir in Nowo Minsk einfuhren, haben hier, eine Reissuppe und Kaffee zu uns genommen, und dann ging es weiter bis Schittleck, wo wir von 8-1 Uhr nachts liegen blieben, wir habens uns, in unserer II kl sehr bequem gemacht, im süßen Schlafe sind wir hier wieder weiter gefahren, über Biala nach Brest Litowsk (Ankunft 2 Uhr). Nach kurzen Aufenthalt ging es weiter, bis Regetiw, es war 8 Uhr Abends, und blieben wieder liegen bis 1 ½ Nachts. Weiter ging es bis Lysnaja, wo wir den ganzen Tag fuhren, und spät abends ankamen, im süßen Schlaf ruhten wir hier wieder eine Nacht, da die Strecke nicht frei war, mußten wir liegen bleiben bis Mittag 11 ¼ Uhr, wo wir noch eine Stunde fuhren, bis Baronowitsch [heute: Baronowitschi in Belarus], wo wir unser Ziel erreicht hatten, denn weiter kamen wir in den Feuerbereich der Rußen. Als wir den Zug verlaßen hatten, haben wir sämtliche Fahrzeuge abgeladen, und dann aus unser Feldküche welche uns auf der ganzen Fahrt gespeist hat, Mittag gemacht. Auf dieser 3 Tägigen Eisenbahnfahrt, haben wir eine sehr schöne zweikleisige Bahnstrecke benutzt, es lagen an selbiger, ganz wenig Ortschaften, nur Wald, Heide und Sumpf es war alles eine Ebene. Bei diesen schlechten Gelände, hat es, beim Kampf um diese Bah[n]linie sehr viel Blut gekostet, welches auch die vielen Gräber bezeugen, kein Bahnwärterhäuschen, kein Gehöfte und kein Bahnhof waren verschont geblieben, alles was man sich denken konnte, war unbrauchbar gemacht, um uns nichts im guten Zustande zu überlaßen. Ein sehr schönes Bauwerk, welches ebenfalls ausgebrannt war, ist der Bahof von Brest Litowsk, welcher schon wieder im Ausbau begriffen war. Noch mehr haben wir gestaunt, als wir in Baronowitsch, einfuhren. Hier hatten unsere Feinde, jedenfalls nicht genügend Zeit, oder wollen Sie sichs wiederholen, den hier war noch alles im guten Zustande. Es wahren hier einige kleine Bahnhofsgebäude, und einige Wohnhäuser, sonst alles andere war nur Bahnkleise, das Städtchen war nicht zu sehen, da es 1 Std entfernt, hinter einen großen Walde liegt. Dieser Bahnhof, welcher 5 km lang sein soll, und sich 5 Hauptstrecken hier kreuzen beweist, das es einer der Wichtigsten Knotenpunkte, für die Rußige Eisenbahn ist. Auch wahren auf diese Bahnhof unzählige Magaziene für Getreide, noch gut erhalten, aber leer. Es war 4 Uhr, als wir bespant von Feldart. 237, hier abfuhren, wir fuhren auf sehr schlechten Wegen, durch einen großen Wald nach Baronowitsch, wir fuhren durch die Stadt, welche mir, bei der Tunkelheit, einen sehr armsehlichen Eintruck machte, den die Straßen, war alles eine Waßerpfitze und unsere Fahrzeuge fuhren immer bis zu Achse im Schmand. Als wir durch das Städtchen wahren, kamen wir in einen Wald, wo die Rußen ein großes Barackenlager hatten. Wir haben gestaunt, den Deutschland wird kein derartiges Lager aufzuweisen haben. Wir machten hier halt, und parkierten unsere Geschütze unter einer großen Baumkruppe. Wir verbrachten die Nacht, vom 9-10 in der Kirche des selbigen Lagers. Am anderen Morgen bezog die 4. Bttr hier Quartiere, und wir rückten 7.30 Uhr, wieder bespannt von der Feld. Art, bis nach Malaki, es wahren 13 km, aber wir brauchten 5 ½ Stunde, denn die Wege waren kaum zum fahren. Hier sollten wir übernachten, hatten aber nichts weiter gefunden, als einige alte Scheunen, haben dort in der Nähe unsere Geschütze u. Fahrzeuge aufgefahren, und für Flieger gedeckt, dann gings in die Quartiere, es hat uns geschauert, als wir selbige sahen, blieb uns aber weiter nichts übrig, denn alles war noch gut war, war schon belegt. Dies auch noch heute am 10./11., wo ich mein 5 jähr. Ehejubeläum feierte. Wir wahren früh gut ausgefrohren, und hatten doch bischen geruht. Früh zeitig ging es wieder weiter, über Watetina nach Wodjatin, auf Wald und Feldwegen, wie man sich selbige gar nicht vorstellen kann, um hier in Stellung zu gehen. Wir sollten hier 2 Bttr. Feld. Art. ablösen, es wahren Ostreicher, denn hier wurde die ganze Front abgelößt. Eine Battr war schon abgereist, die andere blieb noch bis 13./11. Wir fuhren unsere Geschütze und Fahrzeuge in Dekung, und bezogen die Quartiere, der abgereisten Bttr, wir lagen hier zwei Nächte sehr änge, aber es mußte gehen, bis die andere Battr abging. Am 12 + 13. haben wir unsere Geschütze eingebaut, um, beim Abmarsch der Ostreicher, Feuerbereit zusein. An 14 bezogen wir dann unser Quartiere, welche aus Unterständen bestanden, u. direkt hinter der Bttr lagen, selbige waren sehr gut gebaut, aber in sehr vielen stand das Waßer sehr hoch darinnen, und mußten vorläufig vorlieb nehmen, bis es Zeit giebt neue zu bauen. Am 5 u folgende Tage haben wir uns auf 7 Ziele eingeschoßen, und bekamen auch Munition in Fülle, welche eingebaut werden mußte. Ich, Opitz und Orlovski, bezogen einen sehr schönen Unterstand, und hatten aber auch noch sehr viel Arbeit, um selbigen Salon fähig zu machen. So wurde denn immer gebaut u gebaut, bis endlich alles im trockenen war, und mitte Dezember herankam. Dann haben wir, Nordwestlich unsere Battrie, eine Scheinbattrie gebaut, welche auch wieder 8 Tage in Anspruch nach, 10 wahren wir bis an die Feiertage heran gekommen, ohne etwas besonderes an der Front gesehen zu haben, es war hier im allgemeinen, sehr ruhig. Auch hatten wir Vorbereitung getroffen um das liebe Weihnachtsfest, etwas festlich zu gestalten, viel war es nicht, aber jeder Unterstand hatte sein Weihnachtsbäumchen hergerichtet, schon die Vorabende wurden wurden mit großer Weihnachtsstimmung verlebt, da auch die Natur ein herrliches Winterkleid angenomen hatte. Es rückte der Heiligabend heran, es wurde schnell noch ein Plätzchen heraus gesucht, wo eine kleine Feier stattfinden sollte, direkt hinter der Bttr. stand eine dazu auserlese Fichte, etwa 6 m hoch. Es wurde ringsum, etwas Platz gemacht, der mit frischen Schnee bedeckte Baum mit Kerzen geschmückt, und nach der feindlichen Seite spannten wir 2 Wagenplanen, um uns dem Feinde nicht zu verraten, denn diese schöne Stunde, wollten wir in Ruhe und Frieden verleben, was uns „Gott“ auch beschenkte. Es war ½ 6 Uhr, als wir zu diesen auserwählten Plätzchen marschierten, um eine kleine Feier zu begehen. In Gedanken versunken, hörte ich natürlich das Läuten der Glocken, welche das schöne Feste ankündeten. Im Kreise aller Kameraden u. Offiziere, eröffneten wir die Feier durch einige Weihnachtslieder, unser Herr Battrfüh verschöhnerte das Fest, durch eine sehr schöne Ansprache, so das wir Alle, mit tränenden Auge, beim brennenten Weihnachtsbaum, im Gottesfreier Natur der lieben Heimat gedachten, mit dem Wunsche, die nächsten Weihnachten, in Frieden daheim zu verleben. Wir sangen noch einige Lieder, und gingen dann zur Christbescherung über, es waren nur Kleinigkeiten welche uns das Christkind brachte, freuten uns aber Alle, ebenso wie die Kinder in der Heimat, und verweilten uns am Baum bis selbiger aus gebrand war. Verschönert wurde der Abend, durch einen Punsch und Doppelkopf im Unterstand, bein Klanze unseres kleinen Baumes. Zum Schluße gab es noch einen Feiertagskaffee, und ein Stückchen Stollen aus der lieben Heimat, es war 12 Uhr geworden wie wir schlafen gingen. So verlebten wir die Feiertage sehr friedlich, denn es viel nicht ein Schuß während des Festes, natürlich mehr in der Heimat, als hier im Kriege. Nach dem Feste ging es in altgewohnter Weise weiter, bis ich am 30/12. Nachmittag 4 Uhr erfuhr, das ich mit 5 Kameraden sofort auf Urlaub fahren durfte, die Freude war natürlich groß u. die Sehnsucht, aufs hechste gespannt, zumal wir Weihnachten hatten. Kaum eine Stunde war vergangen, da waren wir unterwegs, auf dem Wege nach dem Bahnhof, Baronowitsch. Das war natürlich eine Leistung bei so hohen Schnee, wir hätten es gar nicht geschafft, wenn wir nicht auf halben Wege, einen Schlitten, fürs Gepäck erreicht hätten, so war es uns möglich den Zug nach der lieben Heimat zu erreichen; waren natürlich Glücklich, als wir uns im Bahnwagen befanden. Es war auch höchste Zeit, denn pünktlich 11.30 ging es ab über Prest-Litwosk nach Warschau, wo wir 3 Uhr Nachmittag ankamen, 5 Uhr ging es wieder weiter über Alexantrowo, Torn, Bromberg, Berlin, Silvester verlebten wir im Bahnwagen, und zwar in Bromberg, wo uns die Tannenbäume, vom Bahnsteig und Wartesäälen, im vollen Lichterklanze empfingen. Es war ein sehr troknes Silvester, waren aber frohes Mutes, denn es ging der lieben Heimat zu, wo ich am 1/1. Nachmittag 3.20 eintraf und zwar Aue. Auf mein Telegramm hin, wurde ich hier schon erwartet, mein liebes Frauchen und Schwieger Vater waren eingetroffen, nach glückseligen Empfang, ging es der Heimat zu, wo ich Alles gesund und munter begrüßen konnte. Nach glücklich verlebten Tagen, muste ich am 17/1. 16. die schöne Heimat wieder verlaßen. Ich fuhr auf derselben Bahnlinie wieder zurück, und war am 19. wieder bei der Bttr eingetroffen. Es ging nach alter Weise weiter, bis ich am 20/1. nach Baranowitschi, zur 4. Bttr. kommandiert wurde, um für beide Battrien Bespannungen aufzustellen. Ich hatte bereits mit 10 Mann v. jeder Bttr, Ställe eingerichtet, und bekamen am 23. die ersten Pferde, und zwar überzählige, von der Truppen der 3. L Div. So würschten wir weiter, bis am 31./1. Fahrer aus Posen kamen, und die Pferde übernahmen. Es wurden dann Pferde und Fahrer verteilt, sodas am 9/2. der erste Schupp nach Malucki abging, für meine Bttr., die daselbst schon Quartiere gemacht hatte. Dazu ging mit Vzwachtm Wolf u. Utffz. Paul, ich hatte weiter zu thun bei 4/19. Am selbigen Tage kam auch noch ein Teil Fahrer aus Dresden, ich konnte selbige gut brauchen, denn wir hatten 2x Blutentnahme, und bekam auch immer noch Pferde dazu. Am 11/2. verunglückte unser Bttrführer, auf der Fahrt zur Königsparade. Am 23/2. durfte auch ich mit den Rest Pferden und Fahrern zur Bttr zurück. In Malucki, muste ich das untere Gut, mit der Hälfte der Bespannung übernehmen, da gab es tüchtige Arbeit, denn es musten die Pferde, gründlich gereinigt und gepflegt werden, die Pferde kamen Alle, mit alten Geschirren, und erforderte viel Arbeit, die Bespannung Marschfähig zu machen. Am 25/2. hatten wir Wachmster wechsel, u. bekamen Wchmstr Thiele. Am 2/3. bekamen wir einen Teil unserer Geschirre durch neue ersetzt, es war auch höchste Zeit, da wir am 5./3. Stellungswechsel nach Baranowitschi hatten. Die Bttr für in Nordwald, in Stellung, daselbst blieben auch die Geschützpferde. Ich, Wachmsr Thiel, und der Rest der Bespannung, wir bezogen Quartier in Anisimowitschi [Anisimovichy], wo wir 3 Wochen in Ruhe und Frieden verlebten. Am 4./4. ging es wieder nach Baranowitschi, wo die ganze Bttr Quartiere bezog. Die Quartiere waren daselbst sehr schön, mit den Einzug in Baranowitschi, muste ich die Futtermstr geschäfte übernehmen. Hier hatten wir sehr viel zu fahren, da unsere Bttr., sich Bompensicher einbauen muste, als wir bald fertig wahren damit, bekamen wir eine neue Feuerstellung zugewiesen, und das bauen bekann von neuen. Die Fahrerei wurde noch toller, da die neue Stellung, in Beton gebaut wurde, selbige nahm ein halbes Jahr in Anspruch. Während dieser Zeit, hatten wir auch 2x Quartierwechsel, und hatten auch im Pferde bestand, die Räude durchgenaht, unter Tierärtzlichen Behandlung, des Herrn Obervetrinär Mai aus Lößnitz. Es war auch wieder ein halbes Jahr vergangen, und ich durfte von 27/9 – 14/10. 16. nach der lieben Heimat fahren, wo ich mich wieder einige Tage wohlgefühlt habe. Nach der Abreise aus der lieben Heimat welche bei jeden mal schwerer wird, ging es in alt gewohnter Weise wieder weiter. Im November verlohren wir unseren altbewährten Wachmst Thiele, welche zum Ersatzbtl. nach Metz kam, und daselbst Offz Stellv wurde, von hierweg ging Er ins Feld, und wurde Feldw. Ltn. An deßen Stelle, bekamen wir Whmst Große. An der Front, hatten wir am 2/7. einen Angriff unter nommen, welche auch sein Zeil erreicht hatte, am 26 – 28/7. arrangierte sich der Rußki, mit einen Zweitägigen Trommelfeuer, konnte aber nichts erreigen, da die Ldw. Rgt 6 + 7 [Teil der 17. Landwehr Infanterie Brigade, 3. Landwehr Division] zu fest standen, und sich daselbse Ihren Ruhm geholt haben. Am 15/8. unternahmen wir auch wieder einen Umzug nach den großen Ställen, und die Quartiere nach den Holzbaracken, die wir schon mit Pferden belegt hatten. Am 17 + 18/8. belegte der Rußki, die Ställe, das Lager u. die Stadt unheimlich mit Bompen, wobei wir mit unseren Stall großes Glück hatten. 11/10. dagegen hatte große Verluste. Am 24./10. hatten wir einen Gasalarm, wir musten auch rücken, da sich Gas bei uns bemerkbar machte. Sonst hat sich, außer einen schön verlebten Weihnachtsfest, im Jahre 1916 nichts ereignet. Im Januar 17. wurde auch eine Kolonne für uns zusammen gestellt. Am 27 Januar, wurde mir anläßlich, des Geburtstages, seiner Maieität, das Eiserne Kr.I verliehen. Am 26. Marz hatten wir wieder einen Angriff welcher welcher zu unseren Siege entete. Vom 8 – 23. Juni, war ich auf Urlaub in der lieben Heimat, und habe denselben bei herlichen Wettr verlebt. Bis September, gab es nicht von Betäutung, im selbigen Monat, wurde ich entlich einmal von meinen Futtermstramt erlöst, um mich, wie die anderen Kamaden [sic!], etwas zu pflegen. Am 8/9. hatte ich Wache im Munitiondepot, und konnte von da aus, denn Absturtz eines Feßelballons sehr gut beobachten, selbiger wurde durch einen feindlichen Flieger zum Absturtz gebracht. Im Oktober, hatten wir wieder einen Wachmstrwechsel, warn sehr froh, das wir Wahmstr Maasberg, welchen wir ein ¼ Jahr hatten, wieder loswurden, es wurde Sergt Paul befördert, als ältester Utffz., so kam es, das ich die Futtermstrgeschäfte, wieder übernehmen muste. Im Dezember, kam es entlich, zu einen Waffenstillstand mit den Rußen, welcher unter großer Freude aufgenommen wurde, daraufhin hatten wir uns vorgenommen ein sehr fröhliges Weihnachten zu feiern. Mir wurde natürlich, die größte Weihnachtsfreude zu teil, denn ich durfte am 22. Dezember, einen 18 tägigen Urlaub antreten. Als ich in der lieben Heimat eingetroffen, traf ich auch meinen Bruder Mose u. Schwager Alex, welche sich ebenfalls im Urlaub befanden. Wir verlebten ein schönes Weihnachtsfest, im Kreise der Lieben in der Heimat. Im Intreße meines Geschäftes hatte ich Nachurlaub eingereicht, welcher mir aber nicht genehmigt wurde. So kam es, das ich schweren Herzens, am 8/1. die liebe Heimat wieder verlaßen muste. So kam es, das wir im Jahre 1918 wandelten, und noch in Kriegszustande lebten, mit Rußland, hatten wir die besten Hoffnung auf Frieden, aber auf den andern Kriegsschauplätzen, sah es noch böse aus. Am 9./2. kann es zum ersten Friedensschluß in diesen Kriege und zwar mit der Ukraine, am 11/2. folgte auch Rußland, welche aber nicht rechtskräftig wurde. So kam es, das am 18/2. die ganze Ostfront zum Vormarsch überging, und den Frieden zu erzwingen, was uns auch gelang, und derselbe am _____ in Brest-Litowst angenommen wurde. Hier in Baranowitschi war schon lange Zeit, vorgearbeitet zu dieser Offensive, alle Hände, hatten schon gearbeitet, um das Lager Baranowitschi als Gefangenlager einzurichten, so kam es, das auch wir am 15. das Lager verlaßen musten, wir zogen in die Nähe unsere Ställe. Am selbigen Tage, wurde ich auch zum Sergt befördert. Bei der Eröffnung des Vormarsches, durften auch wir mit 2 Geschützen mitgehen, durften aber am anderen Tag wieder zurück, da sich der Feind nicht zur Wehr gestellt hat, alle anderen Truppen gingen weiter noch voran. So verlebten wir einige sehr schöne Wochen den Krieg. Am 16.2 musten wir dreiviertel unsere Pferde abgeben, welche mit einen Transportkomanto von uns, nach Westen gingen. Während dieser Tage hatte sich auch das Gefangenlager überfüllt, ein großer Teil waren Ziviel Gefangene. Die Beute an Kriegsmaterial und Pferden war sehr groß. Es machte sich auch der Bahnbau erforderlich, wo auch Hunger Paul beschäftigt war, und konnten uns öfter einmal sprechen, zwar auf ganz kurze Tauer, da er ganz plötzlich, zum Ersatzbtl. versetzt wurde. Mitte März wurde die Beute so groß, das wir, sowie Alle Truppen aus Baranowitschi verträngt wurden, und bezogen am 20/3. Quartiere in Nowialisch. Hier richteten wir uns wieder häuslich ein, bekamen in den ersten Tagen Pferde, um unseren Bestand aufzufüllen, denn bis 1./4. sollten wir marschbereit sein. Ich hatte natürlich das Glück, während die Tage, den beurlaubten Futtermeister zu vertreten. Am 10.4. kam der Befehl zum Aufbruch, so kam es, das wir am 12. Mittags 12 Uhr den Bahnhof Baranowitschi verließen. Am 12. Nachts kamen wir in Kalisch an, daselbst musten wir gleig unsere Pferde an eine Trainkolonne abgeben, und wir gingen Mann für Mann in die Entlausung, wo wir die ganze Nacht zubrachten. 80 Morgens ging die Fahrt weiter, über Lissa, Taucha, Leipzig, wo wir nach einen kurzen Halt auf freier Strecke, unser geliebtes Sachsenland, wieder verlaßen musten. Es war früh morgens, des 14. April, wo wir die Sachsengrenze wieder pasierten, es ging über Sangerhausen, Nordhausen, Nordheim nach Köln; wo wir am 15/4. mittags entladen wurden. Es ging von hier aus, durch Köln, und kamen nach 3 stündigen Marsch, in Cleuel an, hier wurden nun erst Quartiere gemacht, und Fahrzeuge parkiert, sodas es spät Abends wurde ehe wir in die Quartiere ziehen konnten. Es war bereits 12 Uhr wie ich mit der Hälfte der Bespannung nach Burbach wanderte, um daselbst Quartiere zu beziehen. Die erste Nacht verbrachte ich in No 16, muste aber, wegen Platzmangel daselbst wieder ausziehen, und bezog mit Hechsteine u. Scheunert, Quartier in No: 28. bei Familie Pulheinis. In deren Familienkreise verlebten wir mange schöne Stunde, wovon einige Photographen Zeuge sind. Futterempfang hatte ich in [Colm?], und konnte mir dabei, die Stadt etwas näher besehen. Es war schade, das daselbst unser Aufenthalt so kurz war, auf dem schnellsten Wege musten wir Geschütze, und die dazu gehörigen Fahrzeuge empfangen, denn am 27./4. musten wir die schönen Quartiere verlaßen, und es ging weiter nach der Bahnhof Köln. Nachmittag 3 Uhr 15 Min. fuhren wir in Köln ab, es ging über Achen nach Lüttich, wo wir am 28./4. früh 6 Uhr ankamen, wurden daselbst entladen, und hatten einen 4 Stündigen Marsch, durch Lüttig nach [Essnau?], wo wir eine herrliche Gegend Belgiens, durchwanderten. Hierselbst wurde die Bttr einquartiert, die Bespannung kam nach [Fonton] zu liegen. Die Mannschaften, bezogen Maßenquartiere, die Pferde kamen in Scheunen und wir Untoffz. durften uns Bürgerquartiere suchen. Daselbst verlebten wir 10 ruhige Tage, und am 7/5. ging es hier wieder ab, nach Lüttich, wurden wieder verladen, und 950 0 ging unser Zug ab nach Namur, von hier ab führen wir südlich bis Charloville, dann wieder nach Westen bis Laon, wo wir, an den ersten frischen Granatdrichtern des Westens forbei fuhren, und 90 früh ankamen. Wir entluden, und kamen nach 3 Stündigen Marsch über [Molimhadt?], Cerny, Lucy in den Wald von Cesseries, wo wir das Waldlager Tannenruh bezogen. Es war spät Abends geworden, mußten unsere Pferde an die Bäume binden, und die erste Nacht unter freien Himmel zu bringen, und am nächsten Tag, wurde sich Biwak mäßig eingerichtet. Am 10./5 ging es zum Geschützeinschiesen nach den Schießplatz rückwärts, es war eine Leistung für Pferde und Mannschaften, da wir 65 km zurück gelegt hatten. Am 11. durfte wir auch schon Munitionieren am 13/5 gingen die Geschütze und zwar No: 357, hier waren sämtliche Stellungen Nomeriert. Ich durfte dazu nicht mit ausrücken, das ich wegen erkrankung des Vzwchtmstr, deßen Geschäfte, bis 17/5. übernommen hatte. Am selbigen Abend, hatte ich noch einen Munitiontransp. welcher unter Führung des Feldwebeltn. Kunze sehr intresant war, das selbe war mir beschieden am 18. nach unserer Feuerstellung, wo wir von feindlichen Fliegern verfolgt und pompatiert wurden, aber G. s. D. ohne Verluste. Auch die 3 Nacht am I Pfingstfeiertage durfte ich ausrücken, um die Protzen aus Feuerstellung zu holen, es waren herrliche [Pfingstauren?], denn das Wetter, war herrlich, und schön, war aber dabei, mehr in der lieben Heimat wie beim Dienst, am 2. +3. Feiertag durfte ich mich ausruhn und pflegen. Unsere Feuerstellung lag zwichen Molinchart u. Cessieres. Am 21/5 hatte ich wieder einen Munitionstransport von Bugny nach Grepy, wo wir von Abends 90 bis früh 100 unter Wegs waren. Am 25/5. zum Geburtstag unseres Königs hatte ich wieder Munitionstransport nach Stellung 382, welche in vordester Linie war. Wie wir an selbiger Nacht durch gekommen sind, ist mir ein Rätsel, denn es war die letzte Nacht vorm Angriff, es war ein Betrieb auf den Straßen, der unbeschreiblich ist. Und wie wir in die Stellung kamen die noch unbesetzt war, durften wir unsere Feuertaufe des Westens in Empfang nehmen, hatten aber Glück, und konnten ohne Verluste den Heimweg antreten, unter Wegs trafn wir unser aktives Rgt, welches in die genannte Stellung fuhren, um von da aus den Feind zu bekämpfen. Am 26.5. früh 1230 bekam das Trommelfeur an der ganzen Front, und entete früh 830, bis auf die weittragenden Geschütze die weiter Feuerten. Auch wir, in unseren Waldlage bekamen eine sehr gute Marke, hatten aber großes Glück, und keine Verluste. Am 27/5. ging unsere 1 Bttr. mit 10 cm Kanon, und sämtliche 3 Kolonnen mit vor, wir durften selbige Nacht Munition nach fahr. Am 28. Nachmittags 3 Uhr, ging auch 2. + 3 Bttr mit nach. Wir marschierten über die Feuerstellung, zur mitnahme der Geschütze u. Munition nach Anizy, wo wir den schwer erkämpften Kanal überschritten, die neuerbaute Brücke, war von den unserige Pioniere No: 22, erbaut, es ging weiter bis in den Wald von Pinon, wo wir Biwak bezogen. Am 29/5 muste ich mit Herrn Ltn Härtel, als Meldereiter nach Grouy, daselbst angekommen, muste ich gleig wieder zurück, um die Bttr nachzuholen. Es war 1 Uhr Nachts wie wir daselbst ankamen, musten gleig in einer Ferm in Stellung fahren um sofort zu feuern.Wir feuerten bis gegen 110 früh dann ging die Infantrie vor. Am 31. Mittag musten wir nachrücken, es ging über Sousson [Soissons] hinaus, und fuhren Nordlich Sousson [Soissons] in Stellung, wir protzten ab, und gleig bekann das feuern, das dieses Wäldchen, mit Art. voll besetzt war, hatten wir feindliches Feuer zu erwarten, welches auch gleig nach den ersten Schüßen eintraf, und auch in genügende Menge. Da wir mit unseren Protzen direkt in der Feuerstellung Befehle abwarten musten, verloren wir 3 Mann und 8 Pferde, ohne die vielen Verwundeten, auch die Battrie hatte Verwundete. Wir zogen uns natürlich 3 kg zurück, wo wir 3 Tage ohne Verluste im Feuer lagen. Am 3./8. Nachmittag, rückten wir wieder nach, und kamen bis Woux, wo wir Nachts 110 in Stellung fuhren, es verlief alles ganz gut bis auch den Rückweg zur Protzen stelle, wo wir durch düchtiges Feuer musten, und dabei unseren Wachmstr Paul, u. einige Pferde verloren. Auch unser Stabsarzt beim Btl. wurde in selbiger Nacht verwundet. Wir schlugen unser Quartier an einen Waldrande auf, da wir am Morgen erst in den Wald herein ziehen konnten, um uns für die Flieger etwas zu duken. Durch die Beschiesung der Dorfes, kam ein Handgranaten Lager zur explusion, welches einen herrlichen Anblick gab, leider aber sehr große Opfer forderte, selbst unsere Battrie hatte 4 Verwundete, darunter Herr Ltn. Härtel, welcher nach kurzen im Lazarett von Souson starb, und daselbst begraben liegt. Vom 4.6. an über nahm ich die Wachtienstegeschäfte, und hatte allerhand Arbeit. Am 8.6. musten wir wieder unser Protzenlager wechseln, und nach 2 tägiger Rast, verjachte uns der Franzmann bis nach Sousson [Soissons]. Trotzdem mußten wir 4 Tage lang, immer mit den Protzen in der Nähe der Bttr bereit stehen, musten aber jede Stunde ein anderes Plätzchen suchen, da uns der Eise[n]hagel immer verfolgte. Am 12/6. war der geplante Angriff, welcher aber wenig Erfolg hatte. Am 14. wurden wir durch Flieger heimgesucht, wo wir Tode und Verwundete hatten. Am 19. 6. kam der Befehl, die Battrie zurück zu ziehen, um entlich einmal in Ruhe zu kommen. Wir hatten die Geschütze zur Protzenstelle gebracht, und wurden am 21.6. der Armeereserve überwiesen. Wir wanderten 8 km. Rückwarts, und bezogen das Waldlager Marcyval, wo sich das ganze Btl. eingefunden hatte. Nach sechstägiger Ruhen, waren wir am 28/6 schon wieder Marschbereit, und fuhren im Hohlweg von _______ in Stellung. Dieselbe Nacht hatten wir noch 3x Munition zu fahren, wobei wir unseren Feldw. (Offz Stellf.) Lucas verloren, was von allen Kameraden sehr bedauert wurde. Am 1.7. wurde ich zu Wachtmstr befördert, und wurden aus dieser Stellung wieder entlaßen, wir zogen in unser altes Lager zurück, kaum angekommen, so erhielten wir einen neuen Marschbefehl, und musten abends 100 abrücken, wir wanderten die ganze Nacht, und kamen früh 60 in Norder damm an, am selbigen Tage Abends 100 ging es wieder weiter über Chery, [Devegni?], [Gesan?] in den Wald von ______ le Ponsart wo wir früh 70 ankamen, und bezogen daselbst Quartiere. Nach dem wir, von diesen Stapazen 2 Tage geruht hatten, ging es am 6.7. in Stellung, in die le Temple Fe., an die Straße nach Passi [Passy-Grigny? oder Passy-sur-Marne?]. Bei den vielen Munitionen hatten wir in dieser Stellung großes zu leisten, was uns eine stete Erinnerung bleiben wird. Am 14. war der Angriff, wo wir den Feind über die Marne zurück warfen, der Vormarsch begann, wir aber durften wieder zurück bleiben, Am 16.7. zogen wir uns in die Protzenstellung zurück. Der Vormarsch kam ins Stocken, so das wir am 17. Abends 100 wieder in Marsch gesetzt wurden, es ging auf dem selben Wege wieder vor, als wir bei unserer letzten Stellung, wo wir Munition mit nahmen, vorbei fuhren, kamen wir in ein Regenwetter, wie wir es noch nie erlebt haben, innerhalb 5 Minuten, wahren die Stiefel voll Waßer, und so Regnete es eine Stunde fort, trotzdem ging es weiter, über Passy Gringrey [Passy-Grigny] und fuhren in der Nähe von _________ in Stellung, daselbst blieben auch die Protzen. Am 20.7. mußte sich die Bagage 30 km nach Rückwärts bewegen, da mit einen Rückzug gerechnet wurde, denn wir hatten uns wieder einmal in unseren Feinde verkand. Am 23 mußten wir uns auch mit den Protzen 4 km zurück ziehen, in den Wald von Meuniere. Während dieser Tage wechselten wir 3x Stellung nach Rückwärts, da wir immer den großen Feuer wegen musten. Am 25. wurden wir auser Gefecht gestellt, aber nur einige Stunden, da wir wieder in Stellung fahren musten um den Rückzug mit zu halten, wir fuhren wieder in unsere letzte Stellung nach Arci le Ponsart. Nach zweitägigen Aufenthalt, ging es zurück in die Ferm le Grange au Boux, hier wahren wir einen tag und wir fuhren in [Golonges?] in Stellung, die Protzen kamen in die Nähe von [Drevenguiy?], hier war wir 3 Tage und wurden am 30.7 herausgezogen, und traten ein Marsch an, über St Gilles, Fissmes [Longueral?], wo wir einen Tag Rasteten. Es ging weiter über St Marck bis Jouy wo wir wieder einen Rast Tag hatten. Dann ging es weiter über Vaudoncourt nach [Joumencourt?]. Hier bezogen wir Waldlager, hatten 2 Tage Ruhe und fuhren am 3/8 in Stellung in die Nähe von [Tartieres?], wir hatten 3 ½ Std bis zum Protzenlager. Am 5/8. holten wir unsere große Bagage wieder zu uns, und hatten auch sehr viel zu Munitionieren, wodurch unsere Pferde die letzten Kräfte verlohren. Am 9/8 machte sich wieder ein Stellungswechsel nötig, da wir wieder ein Geschütz durch Volltreffer verlohren, wir zogen in die [Solpriere El?], und hatten nur noch den halben Weg bis ins Protzenlager.