Kriegstagebuch des Unteroffiziers Friedrich Noll (01. August 1916 bis 22. Februar 1917)

Friedrich Noll wurde am 29. März 1891 in Niederwürzbach geboren. Seine Eltern waren der Glashüttenarbeiter Joseph Noll und Maria Noll, geb. Schnepp. Friedrich Noll verstarb am 10, Juni 1974 in Niederwürzbach. Noll heiratete am 1. Mai 1914 Sofia Noll, geb. Herrmann aus Niederwürzbach. Sofia Noll wurde am 1. Januar 1891 in Niederwürzbach geboren. Das Sterbedatum ließ sich bisher nicht ermitteln. Wie wir aus der Kriegsstammrolle erfahren, hatte das Ehepaar zwei Kinder. Er wohnte mit seiner Familie in der Distriktstraße 78 in Niederwürzbach.

Der Bergmann Friedrich Noll versah ab Oktober 1911 seinen Militärdienst beim 22. Bayerischen Infanterie Regiment in der 5. Kompagnie. Am 1. November 1912 wurde er zum Gefreiten ernannt und am 20. September 1913 wurde er in die Reserve entlassen.

Am 1. August 1914 wurde er dann durch die Mobilmachung wieder einzogen zu seiner alten Kompagnie (22. IR, 5. Komp.). Sein Regimente kämpfte an der Westfront in Frankreich. Am 5. September 1914 kam er dann, vermutlich wegen eines Handschusses, ins Reserve-Lazarett nach Rastatt, wo er bis 15. Oktober 1914 verblieb. Anscheinend war er dann nicht mehr kriegsverwendungsfähig, denn er musste zunächst nicht mehr ins Feld ziehen. Am 15. Oktober 1915 wurde er zum Unteroffizier befördert.

Am 6. August 1916 änderte sich diese Situation jedoch und er musste wieder zu seiner Kompagnie nach Russland. Seine Reise an die Front begann Noll am 1. August 1916 in Zweibrücken, wo er dann am 6. August 1916 bei seinem Regiment in Poworsk (heute Ukraine) ankam. Hier hielt es sich jedoch nur bis 9. August 1916 auf, da sein Regiment dann nach Rumänien verlegt wurde. Noll war ab dem 12. Oktober 1916 im Lazarett in Szolnok (heute Ungarn), anschließend vom 1. bis 3. November 1916 im Lazarett in Budapest. Der Grund für den Lazarettaufenthalt ist nicht bekannt, da dieser in der Kriegsstammrolle unleserlich ist. Noll selbst erwähnt ihn nicht.

Von Budapest fährt Noll dann zu seinem Regiment an die Front in Rumänien, wo er dann bis Mitte Januar beim 22. Bayerischen Infanterie Regiment bei der 5. Kompagnie mitkämpft. Anschließend wird das Regiment in den Raum Schlettstatt im Elsaß verlegt, wo Noll am Maschinengewehr ausgebildet wird. Das Tagebuch endet am 22. Januar 1917. Jedoch erfahren wir aus der Kriegsstammrolle, dass Noll auch weiterhin bei seinem Regiment mitkämpfte, bis er am 30. März 1918 nach Niederwürzbach entlassen wurde.

Das Kriegstagebuch von Friedrich Noll beginnt am mit dem Satz:

Ich bin am 6. August [1916] daß 2 mal ins Feld nach Russland zur 5. Komp. 22. I.R.

Ob Noll bereits während seines ersten Einsatzes im August/September 1914 ein Kriegstagebuch geführt hat, ist nicht bekannt. Das Kriegstagebuch endet am 22.2.1917. Der eigentliche Eintrag nach dem Datum ist herausgerissen. Das Buch ist auch vollgeschrieben. Vermutlich existieren noch weitere Bände, die mir allerdings nicht vorliegen.

Die Abschrift des Kriegstagebuches erfolgt buchstabengetreu. Zur besseren Lesbarkeit wurde Kommas und Punkte eingefügt, da Noll darauf zumeist verzichtet hat. Die Schreibung der Ortsnamen wurde von Noll übernommen. Soweit seine Schreibweise von der heutigen abweicht, habe ich die heutige Schreibweise der Ortsnamen in eckigen Klammern ergänzt. Leider konnte ich bisher nicht alle rumänischen Orte, die Noll erwähnt, ausfindig machen.

Der Text des Kriegstagebuches wird hier komplett wiedergegeben. Am Anfang sind deshalb Informationen wie seine Heimatadresse zu lesen, aber auch Angaben über Geldsendung an seine Familie. Am Ende des Kriegstagebuches finden sich Angaben über die Soldaten seiner Gruppe sowie ein Gedicht, das er über den Einsatz seines Regiments am Fluss Stochod verfasst hat.

Erste Seite des Kriegstagebuches von Unteroffizier Friedrich Noll

Kriegstagebuch des Unteroffiziers Friedrich Noll (1. August 1916 bis 22. Februar 1917)

Untffz. Noll

5. Komp. 22. bay. I. Rgt.

6. bayr. Inft. Div.

Unterffz. Noll

Frau Friedrich Noll

 

Kriegstagebuch aus Rumänien

10.11.1916

Unffz. Noll

5/22

aus Nieder Würzbach

geboren den 29. März 1891

 

Unterffz. Noll

22. bay. Inft. Rgt.

Erkennungsmarke 192

Gasmaske No. 28

Wolldecke No. 28.

 

II Zug

 

Geld heimgeschickt

Russland 20 M. 30M.                     50 Mark

In Lucheny Ungarn 9. Nov.           20 Mark

In Rumänien 24. Nov.                    10 Mark

In Rumänien 3 Dez.                        10 Mark

In Rumänien 20 Dez.                      20 Mark

 

Adsse. meiner Frau

Frau Friedrich Noll

Niederwürzbach Districktstr. 78

Pfalz

 

Meiner Eltern

Familie

Joseph Noll

Niederwürznach Huhsstr. 20

Pfalz

Zwei Löhnungsrücksendungen von KuK Res. Spital Gruppe III Szolnock vom 21.10.16 und 1.11.16. Empfangen pro Dekate 1 Krone.

 

Ich bin am 6. August dass 2mal ins Feld nach Russland zur 5. Komp. 22 I. Rgt. Am 1. August in Zweibrücken vormittags 505 abgefahren über Ludwigshafen Leipzig Bebra, Breslau, Lods [Łódź], Warschau Komel Powursk [Poworsk] zum Rgt.

 

Geld heimgeschickt in Russland.

mal 20 Mark mal 30 Mark                           50

In Lugany in Ungarn am 9. Nov.                20

In Rumänien am 24. Nov.                            10

In Rumänien am 3. Dez.                                10

In Rumänien am 20. Dez.                             20

 

Ich war vom 6. August 1916 bis zum 9. 10.11. in Russland. Am 3.10.16 in Russland noch Nachmittags Abmarsch über Powursk [Poworsk] nach Kriviadki angekommen. Nachts 12 Uhr verpflegt, um 1 Uhr verladen Abfahrt des Zuges 130 über Kovel, Vladimir-Volinski [Wolodymyr-Wolynskyj]. Dort verpflegt. Weiterfahrt Porizk-Sokal verpflegt, Bels-Bawa-Ruskov verpflegt. 11.10.: Jaroslau, Pryemysl [Przemyśl] – Zyrow durch die Karpaten weiter Nstry – Ramanza verpflegt Luykow nach Ungarn hinein Hamona [Humenné]-Satraljauiheli [Sátoraljaújhely] verpflegt 12.10. Miskols [Miskolc] verpflegt Mözököweyd [Mezőkövesd] – Hardwan [Hatvan] verpflegt. Jasberreny [Jászberény] Szolnok. Dort ins Lazarett bis zum 1. Nov. und Lazarett nach Budapest dort 2 Tage 3ten Abends 930 Abfahrt nach Arad Töwis hier eine Nacht morgens weiterfahrt hier Ettappen gemeldet wurden verpflegt und bekommen noch für 2 Tage Fleisch Brot Zucker Kaffe Taback mit. Ich fuhr zurück über Küskagust nach Iöwer von dort über Karlsburg Piski Shela nach Petroseny [Petroșani] am 6 Abends kam ich nach Petroseny [Petroșani] an und melde mich bei der 11. bayr. I.D. Von dort kam ich ins Unterkunftshaus, wurden verpflegt Fleisch mit Brot und Pulion, nur eine Nacht dort und ging morgens 8 Uhr noch weiter der Bahn nach bis Vulkau von dort nach Lugeny zur Komp. hier noch im Quartier bis zum 10. Nov. Am 9. war hier der Rgts. Inhaber und Fürst v. Wilh. v. Hohenzollern. Am 10. Nov. Marsch von Lugeny ins Gebierg nach dem Forsthauß. Biwack im Wald am 11. Nov. Marsch über Vulkan geht nach Bolika dort Verpflegungsrast weitermarsch bis zum Waldrand. Die preußische 41. I.D. griff an diesem Tag an. Am 12 mittags Abmarsch zirka 3 km vor dann Biwack. Am 13. Vormarsch bis in die tiefe Schlucht von Veiden, 2 Zug EW 14.

Am 14. Nov.

Mittags Abmarsch aus den Bergen raus ins eine Ortschaft. Wir sind jetzt aus dem Gebirg. Die Gegend ist herlich.

Am 15. Nov.

Früh 5 Uhr Abmarsch wir maschierten weiter links durch Sambutin über die Brücke über den Jui, werden gegen Abend in eine Ortschaft einquatiert, hier viel Wein Schnaps auch 2 Hühner geschlachtet.

Am 16. Nov.

Morgens 6 Uhr antreten zum Abmarsch, lagen an der Straße bis mittags, bekommen 5 Fleischbüchsen für die Gruppe, maschierten dan bis Abends in eine Ortschaft, einquatiert, eine Ente geschlachtet und ein Huhn. Nachtlager auf dem Speicher, schlechtes Wetter Regen und Schnee.

Am 17. Nov.

Wir maschierten mitt Marschsicherung in eine Ortschaft, unser Zug FW III in die Ortschaft die 1 Gruppe als U.P. an die Straßengabel, die Straßen wurden verbarrikadirt. Kavalerie Patroulie reiten.

Am 18. Nov.

Vormittags griffen die Rumänen rechts von uns die 7. und 8. Komp. an, wurde aber unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Ich machte mittags eine Patroulie, Verbindung mitt dem 3 Rgt. 3 Ortschaften vor der Front in einen Hof bekam von dem Bauer Schweinebraten und Wein, in der Ortschaft fand ich noch 30 Eier.

Am 19. Nov.

Mittags wurden wir abgelöst und kamen auf die Höhe als FW, es war sehr kalt und liegt Schnee. Ich kam auf U.P, wir sitzen die ganze Nacht um ein Feuer eine sächsische Radfahrer Komp. war auch bei uns als FW.

Am 20. Nov.

Wir rückten morgens zurück in die Ortschaft in die Kirsche, um 8 Uhr maschierten wir ab, unser Battl. unsere Komp. als Spitzenkomp. Bei uns ist 1. und 2. Battl. des 152 Inft. Rgts., wir maschierten nach Nordosten, gegen Abend kamen wir ins Quatier, hier wurden wir von Civilisten beschossen. Wir lagen im Schulhaus zwei Welschhühner geschlachtet. 4 Civilisten wurden erschossen, auch viele verwundet und erschossen von unseren Patroulien. Viel Honig Wein Nüsse und Obst fanden wir hier.

Am 21. Nov.

Abmarsch 35 km in eine Ortschaft einquatiert.

Am 22. Nov.

Früh Abmarsch wir kamen wieder zum Rgt., um 1 Uhr mittags verpflegungsrast und Post gefast, um 2 Uhr weider in eine höhere Ortschaft Quatier, schlachten ein Schwein, Wein Schnaps gabs auch hier.

Am 23. Nov.

Früh Abmarsch wir maschierten als linke Flankendeckung 32 km. Battl. wird einquatiert, II. Zug als FW in einen schönen Guthshof, von 12 Uhr bis morgens 7 Uhr meine Gruppe auch NP sehr kalt und Regen. Durch den Ru. Dolmetscher wurden bei dem Gutsbesitzer 50.000 Ztr. Weizen, 20.000 Ztr. Welchkorn 6000 kg Benzin und viele Sachen beschlagnamt. Der Bauer hatte zwei große Walzenmühlen, hier auch das erste Bett geschlafen in Rumänien.

24. Nov.

Morgens Abmarsch werden in eine Ortschaft einquatiert.

Am 25. Nov.

Früh Abmarsch durch daß Städchen Lubsu, nach 5 stündigen Marsch machten wir Rast, dann weiter ins Quatier (35 km)

26. Nov.

Früh 1 Uhr wurden wir Allarm wird maschierten ca. 2 Stunden bis Mamura an der Alt. Bei Tag sollten wir übergesetzt werden über den Fluß reihenfolge 7-6. MGK. Gr. W. 5. 8. Komp. Die 7. Komp. setzte über unter starken Verlusten, die 6. Komp. kam nur noch zwei Gruppen über. Der Angriff wird eingestelt. Die 5. Komp. maschierte zurück in die Ortschaft 5 Verwunden. Am Abend muste der 2. u. 3. Zug vor an den Fluß auch FW. Ich kam mitt 12 Mann auf NP weider rechts an die Übergangsstelle. Die 7. Komp. wurde wärend der nacht durch Pioniere zurück geholt. Wir wurden bei Tagesanbruch zurückgeholt in die Ortschaft. Die Rumänen gingen zurück. Wir konten noch etwas schlafen in einem Hause.

27. Nov.

Um 8 Uhr maschierten wir rückwärts bis 11 Uhr und rasten dann an der Straße nach Statina. Hier gabs Gebirgsschuhe Hosen und Post. Die Meldung kam daß die Rumänen die Alt-Linie geräumt haben und sich zurückgezogen haben. Wir maschierten um 5 Uhr bis zur großen Alt-Brücke vor Slatina. Diese war zerstört, einzelne Teile waren noch passierbar. Als die Spitze des Rgts auf der Brücke ist, bricht diese ganz zusammen. Es gab. u.a. auch ertrunken welche (die Alt ein stark reisender Fluß). Die Pioniere schlugen eine Schiffsbrücke, diese wird noch Nachts um 1 Uhr fertig. Wir passierten dan und kamen um 130 Uhr nach Slatina, eine schöne Stadt, hier gabs viel zu Essen und zu Trinken und Allerhand schöne Sachen.

28. Nov.

Morgens 7 Uhr Abmarsch am Bahnhof vorbei, dort Branten große Gebäude Schuppen, wir werden gegen Mittag einquatiert in eine Ortschaft zu Zigeuner. I. Battl. kam in eine andre Ortschaft unsere Artll. schoß die Rum. nach. Dort erst um 3 Uhr maschirten wir wieder weiter 35 km, hier gabs noch Post.

29. Nov.

Um 6 Uhr morgens Abmarsch. Es werden für die Komp. 3 Offizierswagen requiriert und die Tornister gefahren. Wir maschierten ca. 38 km über Mirozy [Miroși] um 6 Uhr Abends werden wir Einquatiert.

30. Nov.

Marsch feindliche Kavalerie zeigt sich, wurde von unserer Attl. beschossen.

Am 1. Dec.

7 Uhr Abmarsch nach ca. einer Stunde Rast hält Alles. Rumänische Arttl. beschießt daß preusich. Battl. 18er hinter uns. Wir maschierten in die nächste Ortschaft und rasten dort. Hier Löhnungsappel. Mittags maschierten wir ab. Wir halten noch mal weil daß Schützen Battl. die Ortschaft wo wir quatiert werden sollten zuerst nehmen muß. Wir werden gegen 11 Uhr Abends einquatiert.

Am 2. Dez.

Dasß III. Battl. geht bei Nacht über die Brücke über den Argesul. Die Rumänen hatten vor der nächsten Ortschaft eine gute Stellung. Daß III. und I. Battl. nehmen die Stellung (1200 Gefangene). Wir machten als linke Flankendeckung links hinaus unsere Komp. zunächst als Artll.-Deckung. Beim Vormarsch kam 8. und 6. Komp. mitt Rumänischer Nachhut ins Gefecht, trieben sie zurück und machten ca. 400 Gefangen. Die Komp. maschierte am Abend zum Battl. vor. Ich war am Argesul endlang auf Patroulie. Abends Ortsunterkunft, schlachten ein Schweinchen.

Am 3. Dez.

Maschiert die 5. Komp. vor und besetzt einen Waldrand. Wir gruben Schützenlöcher. Ich machte Patroulie nach Titu, dem Bahn und Straßenknotenpunkt nach Bukarest. Zum 3. Battl. Abends kamen wir aus dem Wald in die Ortschaft und stelten ein Untffz. P. auf.

Am 4. Dez.

Mittags Abmarsch. Wir werden durch daß Alpenkorps abgelöst und maschierten durch Titu, kamen gegen Abend in eine große Ortschaft, wo wir Quatier bezogen, kaum im Quatier kam der Befehl antreten. Wir maschierten 8 km. Dort soll die Komp. VP beziehen an der Bahn, hier war Kavalerie und 6 Minenwerfer und M.G.K. eingebaut. Wir lösten Husaren ab. Da kam unser Battl. wieder. Maschiert und wir musten nach 8 km vor daß erste Battl. von uns und daß Battl. 18er gehen rechts von uns vor (Wir geben Zeichen durch Leuchtkugel). Die Ortschaft Balteni ist frei. Wir werden einquatiert und stelten FW und III. Zug kam hier auf FW.

5. Dez.

Wir werden 5 Uhr geweckt und graben uns am Ortsrand ein. Rechts von uns wird daß 1. und III. Battl. heftig angegriffen. Wir maschierten zur Unterstützung auch hin. Wir sollten durch einen Stoß in die gegnerische linke Flanke die andere Battl. entlasten. Die 5. Komp. nimt am Ortsrand von Balanesti [Bălănești] Stellung. Die andere Komp. gehen links vor. Der Gegner hatt schwere Artllr. und nimt uns auch unter Feuer. Wir hatten (1 Toter und 5 S. verwunde). Nach einbruch der Dunkelheit musten wir den vor uns liegenden Wald durchstoßen bis zu einem Bach. Die Rum. haben sich zurückgezogen. Wir gehen wieder nach Balanesti [Bălănești] zurück in Unterkunft. Quatier ein Heuschuppen, sehr kalt und den ganzen Tag und Nacht Regen.

Am 6. Dez.

7 Uhr Abmarsch. Wir maschierten mitt vielen Unterbrechungen bis zum Abend ein. Daß Battl. in Quatier kommt müssen wir wieder in eine Ortschaft in der Artllr. liegt. An diesem trag machten die 41. I.D. eine ganze Rum. Div. zu Gefangen. 7000 Mann 1. General.

7. Dez.

Marsch in eine Ortschaft vor Bukarest nördlich.

8. Dez.

Rasttag. Wir schlachten zwei schwere Schweine, hatten viel Wein. Mittags hatten wir Gewehrappel. Hier bekam ich seid 8 Wochen die erste Post. 3 Briefe und eine Karte.

9. Dez.

Marsch bei sehr schlechtem Wetter und Regen ins Quatier.

Am 10. Dez.

Vor morgens 10 Uhr ab marschbereit, um 2 Uhr Löhnungsappel, um 230 Abmarsch, sehr schlechtes Wetter und eine sehr schlechte Straße und kamen um 520 nach Gratchi ins Quatier.

11. Dez.

Von 8 Uhr ab marschbereit, um 2 Uhr kam der Befehl Marschbereitschaft aufzuheben, ein Schwein geschlachtet, um 5 Uhr kam Befehl daß wir hier bleiben, um 6 Uhr wurden Liebesgaben gefast. Der Mann 10 Cigarren, Speck wurde auch gefast, im Quatier viele Läufe u. Flöh.

Am 12. Dez.

Um 5 Uhr morgens antreten zum Morgen Post fassen. Inn mitt Ruhe von 7 Uhr ab marschbereit, um 8 Uhr kam Befehl Marschbereitschaft aufzuheben, um 10 Uhr kam Befehl antreten. 38 km Marsch, um 4 Uhr mittags maschierten wir über den Fluß Jalomitu [Ialomița]. Die Brücke war 2 mal gesprengt. Daß Wetter war schlecht. Wir maschierten dan der Bahn entlang über den Bahnhof von Jalomita [Ialomița], hier waren die große Getreideschuppen der Bahnhof abgebrant. Hier standen 15 rumänische Lokomotiven. Die Bahn zerstört. Den ganzen Tag nichts zu Essen, um 12 Uhr kamen wir ins Quatier.

Am 13. Dez.

Früh 7 Uhr Essen gefast, heute 23 Eier gefunden, wir waren in Radulesti [Rădulești] im Quatier (gut), eine schlecht bewohnte Gegend. Mittags Pfannenkuchen gebackt, um 3 Uhr musten wir ausziehen an den Ostausgang vor der Ortschaft. Die 378er Artllr. und Kav., schönes Wetter viel Wein, neues Quatier auch gut, in der Ortschaft viel Gedreite Weizen und Taback. Hier ging daß Gerücht daß der deutscher Kaiser unserm Feinde den Frieden angeboten hatt mitt rücksicht auf unsere Erfolge in Rumänien.

14. Dez.

Morgens 930 Abmarsch 9 km nach Urzyzeni [Urziceni], hier ins Quatier. Wohnung eines rumänischen Oberst Ltn. gut, angekommen um 3 Uhr, hier daß erste Bett in Rumänien.

15. Dez.

630 Abmarsch Gotorca [Cotorca] nach Smardanul [Smârdan] 24 km um 315 Quatier bezogen (sehr schlecht). Gegend schlecht bevölkert. Eine Gans geschlachtet. Wetter sehr nebelich. Straße schlecht und aus gefahren.

16. Dez.

Ruhe Tag. Mittags ein Schwein geschlachtet, sehr nebeliches Wetter und kalt.

17. Dez.

Von morgens 8 Uhr ab maschierte. Um 1015 Uhr Abmarsch 20 km, schönes Wetter nach Caldaresti [Căldărăști]. Dort in Quatier, hier kamen wie wieder von der 41. p. zur 11. bayr. I. Div. vor der Ortschaft war eine gute russische ausgebaute Stellung.

18. Dez.

Morgens um 8 Uhr Abmarsch nach einem Gutshof ins Quatier, schöner Hof. Hier lag kolosal viel Getreite, heute kam osteuropäische Zeit herraus eine Stunde später. Im Hof standen 300 Gefangne Russen, Gutshof Lubiul am Fluß Calmätnin.

19. Dez. Jamar 50 km

Morgens 430 Abmarsch über Bülteni [Bălteni]-Boseti [Rosetti], Sordila–Greci [Surdila-Greci] nach Bahnhof Faurei [Făurei]. 26 km Marsch, eine Stunde Verpflegungsrast, um 1 Uhr kamen wir an den Bahnhof. Gefechtsbereit, die 11. bayr. I.D. griff heute um 3 u. 13 Rgt. machten den Angriff. Um 3 Uhr kam Befehl daß II. Battl. 22 zurück maschieren nach Faurei [Făurei] ins Quatier, hier fanden wir Bratwürste und Schweinefleisch, auf dem Bahnhof Faurei [Făurei] standen 3 bis 4 Transport und Petroliumzüge. Bahnhof selbst war viel zerschossen.

20. Dez.

Morgens von 5 Uhr abmarschbereit blieben doch hier. Mittags 139 Gewehr und Löhnungsappel, heute machten die Russen bei der 11. I. Div. ein Gegenstoß, wurden aber abgewiesen über großen verluste. Abends machten wir uns Kartoffelsalat und Fleischkuchel.

21. Dez.

Wieder Ruhe Trag um 4 Uhr mittags musten wir ausziehen, musten den bayr. Kavallerie Platz machen (heute 3 mal Pfannenkuchen und Fleischkuchel gebackt).

22 Dez.

10 Uhr Appel mitt Patronen und Eiserm Bestand, 230 Uhr antreten um 3 Uhr Abmarsch in Stellung, lösten daß III. Battl. 22 ab. Wir lösten die 11. Komp. ab, schlechte Stellung. Nachts schanzen.

23. Dez.

Morgens 40 Uhr Kaffe kochen, um 700 Uhr schweres Artilleriefeuer links bei der 9. Armee. Wir waren am linken Flügel der Donau Armee (Makensen). Abends um 9 Uhr wurde unser Zug abgelöst und kam zurück in Reservestellung. Schützenlöcher, die Nacht sehr kalt.

24. Dez.

Heute sollte der Sturm auf daß Gut Filipesti [Filipești] sein, wurde verschoben auf 25. Dez. Nachts muste ich auf Patroulie gegen daß Gut, sonst den Tag hindurch Ruh. Abend um 10 Uhr gingen wir in Sturmstellung, um 2 Uhr war die Stellung ausgehoben. Die Russen waren ziemlich ruhig, um 3 Uhr herum kam eine Russisch Patroulie, die wir unter Feuer nahmen.

25. Dez.

Morgens um 8 Uhr setzte daß Vorbereitungsfeuer der Artllr. und Minenwerfer ein von 9 bis 10 Uhr. Trommelfeuer. Punkt 10 Uhr gingen wir zum Sturm vor ohne Verluste, erbeute 2 M.G.K., gingen zuerst vor bis übers Gut um 12 Uhr vor über daß Dorf Filipesti [Filipești]. Dort musten wir uns eingraben und lagen hier bis 9 Uhr. Dan wurden wir durch die 6. Komp. abgelöst. Der Sturm wurde gemacht von I/22 und der 5. Komp. 22. Wir kamen Abends zurück ins Gut in einen Stall, sehr schlecht und kalt.

Heute ist auch unser Zugführer gefallen Vz. Feldw. Remlinger, ein sehr guter Führer, er liegt an der Kirche auf Gut Filipesti [Filipești] begraben.

26. Dez.

Ruh. Heute bekommen wir den Ersatz 50 Mann in die Komp.

27. Dez.

Morgens 445 Antreten die Komp. antreten, um 5 Uhr. Abmarsch nach Filipesti [Filipești]. Dort die Komp. Rgt. Res. um 10 Uhr bekam daß Artllr.feuer um 220 Uhr ging die Inft. zum Sturm vor, nicht geglückt. Die 5. Komp. wurde Nachts eingesetzt und wurde morgens um 5 Uhr abgelöst und kam zurück nach dem Bahnhof Faurei [Făurei] auf den Speicher, hier bekam die Komp. nach langer Zeit Post. Ich bekam eine Karte.

28. Dez.

Den Tag auf dem Bahnhof in Ruh.

29. Dez.

Um 715 antreten der Komp. 730 Abmarsch nach Filipesti [Filipești]. Hier lagen wir von 930 bis 130 und wurden verpflegt um 130 Abmarsch nach Detulesti [Deduleşti], dort ins Quatier gut.

30. Dez.

Morgens 630 antreten der Komp. um 730 kam der Befehl daß der Gegner abgezogen ist, wir maschierten 15 km und kamen nach Racowita [Racovița] ins Quatier.

31. Dez.

Morgens 730 Abmarsch des Battl. über Grüdin nach Scortarul-Vou [Scorțaru Nou] 15 km. Dort ins Quatier dazwischen verpflegt. Den ganzen Tag Regen. Quatier gut. III. Zug kam auf FW. hinaus.

1. Januar [1917]

Über Tag im Quatier ein Schwein geschlachtet, mittags Löhnungsappel 630 Uhr II. Zug Abmarsch auf FW. Wir lösten den I. Zug hier ab, lagen in den Schützenlöchern 1000 Meter vor den Russen.

2. Januar

Morgens um 630 durch den III. Zug auf FW abgelöst, zurück in die Ortschaft. Quatier war abgebrant, mittags Alarm, musten den Ortsrand besetzen. Abends hatten wir in Sturmstellung, wurde aber verschoben.

3. Januar

Über Tag Alarm. Quatier, ein Huhn gemacht und Kartoffel gebraten. Mittags um 2 Uhr wurde die Ortschaft von den Russen ohne Erfolg beschossen.

Abends 420 gingen wir vor in Stellung.

4. Januar

Nachts 130 Uhr hingen wir in Sturmstellung wärend wir in Stellung gingen, wurden wir von R.M.G.K. beschossen, von meiner Gruppe wurde ein Mann verwundet. Morgens 8 Uhr fing unsere Artll. an zu schießen, von 10 bis 11 Uhr Wirkungsschießen. Um 1130 gingen wir zum Sturm vor, wurde etwas aufgehalten am Drahtverhau. Die Russen wurden unter großen Verlusten zurück geworfen, machten viele Gefangen und 2 M.G.K. gingen vor bis vor Tetulesti, schanzten uns dort ein. Nachts blieb der II. Zug auf FW. Draußen sehr kalt, 12 Nachts verpflegt.

5. Januar

Morgens samelte daß Rgt. und ging mitt Schützenschleier gegen den Fluß Sereht [Sereth] vor gegen 11 Uhr wurden wir von den Russen beim vorgehen stark mitt Schrappnel beschossen. Um 12 Uhr kam Befehl daß Rgt. halten, um 2 Uhr gingen die 3 Battl. zurück ins Quatier, vor uns fuhr noch die Rumänische Eisenbahn.

6. Januar

Morgens 700 Uhr Abmarsch zurück über Scardanul [Scorțaru]. Dort begegneten wir der Bulgarischen Div., die uns ablöste, nach Konstantinesti [Constantinești]. Dort in die alte Quatiere (20 km) Marsch. Um 300 kamen wir hieran, schon 2 Tage schlechtes Wetter Schnee und Regen.

7. Januar

Morgens 645 Uhr Abmarsch über Janka [Ianca]. Dort eine Stunde Rast, hier bekamen wir Post, ich eine Paket, eine Karte. 11 Uhr weitermarsch nach Detulesti [Dedulești]. Dort ins Quatier, schlecht. 19 km Marsch, um 130 kamen wir hier an.

8. Januar

Morgens 700 Uhr Abmarsch über Filipesti [Filipești]-Faurei [Făurei] ohne Rast 25 km nach ____________. Hier ins Quatier, sehr müde. Quatier aber gut.

9. Januar

Rasttag, mittags Gewehrappel und appel mitt Bekleidungsstücke, um 4 Uhr Löhnungsappel.

10. Januar

Rast[t]ag. Ein Rind geschlachtet, gehaktes gemacht, mittags um 2 Uhr Appel mit dem Eisernen Bestand. Kaltes naßes Wetter.

11. Januar (8. u. 7. Komp. verladen)

Morgens 840 Uhr antreten der Komp. 900 Uhr abmarsch des Battls zur verlade Stelle nach Ruseti [Rosetti] nach Cilibia [Cilibia] ins Quatier, im Quatier zimlich Fette und Butter gefunden, auch haben wir uns Brot gebackt. Auf dem Marsch dursch ein Sumpf, wir waren sehr naß und voll Dreck. 12 km Marsch 6 Stunden maschiert.

12. Januar

Morgens in Cilibia im Quatier gebraten und Pfannenkuche gebackt, mittags um 300 Uhr Abmarsch zum Bahnhof Cilibia. Dort um Feuer gelegen bis 900 Uhr, um 1000 Uhr verladen, schlechter Wagon. Abfahrt 1200 Uhr über Ploiesti [Ploiești]. Dort angekommen um 800 Uhr früh.

12. Januar

Morgens angunft in Ploesti [Ploiești] um 800 Uhr, verpflegt. Dann zur Entlausungs-Anstalt, erste echte Entlausung, um 12 Uhr zurück in die Bahn, um 100 Abfahrt, in Ploesti [Ploiești] waren sehr große Voräte an Petroleum, sehr große Tanks waren zerstört und abgebrant. Um 100 Uhr Abfahrt des Zuges über Brags nach Civinia, angunft 400 Uhr. 1 Stunde Halt, verpflegt Brot Wurst und Suppe gefast.

13. Januar

Fahrt über Titu Pitesti [Piteşti]. Dort verpflegt, um 745 Uhr früh auch Wurst gefast, weiter Fahrt über Slatina.

14. Januar

800 Uhr früh Angunft in Herrmannstadt [Hermannstadt; heute: Sibiu), verpflegt Kaffe und Brot. 900 Uhr weiterfahrt über Piski [heute: Simeria] und Liga.

15. Januar

Über Dewa [Deva] nach Arad. Dort Abends 500 Uhr verpflegt Bohnensuppe und Brot.

16. Januar

Fahrt über Szolnock [Szolnok] verpflegt.

17. Januar

Rakus verpflegt morgens 745 Uhr Kaffe und Wurst, weiterfahrt über Budapest. Dort 1 Stunde Halt um 10 Uhr weiterfahrt über Helemba [Chľaba] der Donau endlang bis nach Rarkani. Dann nach Nana. Dort verpflegt.

18. Januar

Fahrt über Ersukujivar [Nové Zámky] morgens Wien Böheimkirchen St. Pölten. Dort verpflegt Kaffe und Brot. Fahrt über Melk sehr schöne Gegend. Amstädten verpflegt.

19. Januar

Morgens 230 Salzburg, eine schöne Stadt.

20. Januar

Morgens 700 Uhr Ankunft in Rosenheim. Dann zur Entlausungsanstalt gebaden und saubere Wäsche bekommen, nach dem Baden um 11 Uhr bekammen wir daß Essen, eine sehr gute Suppe Kartoffel Brot, nach dem Essen gabs noch eine guten Tee, nach den Endlausung wurden wir ganz neu Eingekleidet. Um 7 Uhr Abmarsch nach Kolbermohr [Kolbermoor] ins Quatier, ein Saal sehr gut.

20. Januar

Den ganzen Tag in Kolbermohr [Kolbermoor] auch eine schöne Ortschaft hier gabs viel und billig zu Essen. Abends 810 Uhr Abmarsch nach Bahnhof Rosenheim. 10 Uhr verpflegt.

12 Uhr Abfahrt des Zuges über München Augsburg Ulm.

21. Januar in Ulm verpflegt Suppe Brot und Kaffe (um 800 Uhr Sonntag)

Fahrt über Kebbingen württembergische Zell-Ober-Edlingen – Ludwigsburg 400 Uhr Pforzheim – Durlach – Karlsruhe – hier um 600 Uhr verpflegt, eine gute Suppe, weiterfahrt um 700 Uhr über Rasstadt nach Schlettstadt [Sélestat]. Dort Ankunft 12 Uhr. Ausgeladen, dann ein Marsch von 12 km nach Ebfieg [Epfig] hier ins Quatier gekommen morgens zu einen guten Bauer Quatier sehr gut.

22. Januar

Den ganzen Tag Ruh gehabt.

23. Januar

Mittags 300 Uhr Abbel mitt Anzug Feldmütze.

24. Januar

Morgens 1000 Uhr Appel mitt Gewehr, mittags Appel um 300 Uhr mit Patronen und abliefern der scharfen Patronen 120 Stück jeder Mann.

25. Januar

Morgens Appel mitt Helm und Mantel, mittags um 200 bis 400 Uhr Dienst. Ich hatte die Schuhe übernommen um 10 Uhr morgens viele Post empfangen, 10 Brief und 4 Karte.

26.1.17

Morgens 1000 Uhr Appel mitt Schanzzeug und Patronentasche, um 8 Uhr kams Battl. und die 7. Komp. von Transport, mittags von 2 bis 400 Uhr Exerzieren. Abends um 1000 Uhr Wirtschaftspatrolie mitt 2 Mann.

27.1.17

Heute Kaisergeburtstag, morgens um 9 Uhr Kuchenparade, 11 Uhr Post fassen, um 2 Uhr Löhnungsappell, 4 Uhr Gesundheitsbesichtigung. Heute gabs 4 M. Erfrischungszuschuß 1 M. Kaisergeld.

28.1.17

Sontag. Eine Fahrt nach Schlettstadt. Die Stadt nicht besonders schön.

29.1.17

Morgens 10 Uhr Appel mitt Lederzeug und Tornister, mittags von 2 bis 4 Uhr Einzelexerzieren.

30.1.17

Morgens von 10 bis 11 Uhr Unterricht, von 2 bis 4 Uhr Einzelexerzieren. Abends um 6 Uhr nochmals antreten, wurden Untffz. und Mannschaften ausgesucht zu M.G.K.

31.1.17

Morgens Exerzieren.

Morgens 1015 antreten um 1045 Abmarsch zum Rgt. daß Regt. wurde heute besichtigt durch seine Exzellenz von Kindel Oberbefehlshaber der Armeegruppe 3, mittags um 3 Uhr wurde die ganze Komp. geimpft gegen Tiphus, auch wurden heute Liebesgaben gefasst, Cigarren und Cigaretten.

1.2.17

Morgens von 9 bis 10 Exerzieren, mittags von 2 bis 330 einzelexerzieren, von 4 bis 5 Uhr Löhnungsappel Zucker Honig und Wein gefasst.

2.2.17

Morgens von 930 bis 11 Uhr Exerzieren, mittags um ein Uhr bin ich auf Wache gezogen, Rathaus Epfig mitt 6 Mann. Abends um 7 Uhr wurde ich abgelöst.

3.2.17

Morgens um 8 Uhr musten wir uns bei der 2. M.G.K. melden zum ausbilden 8 bis 9 Unterricht, dan ins Gelände Exerzieren, mittags von 2 bis 445 Unterricht und M.G. reinigen.

4.2.17

Sontag morgens um 1030 Appel und austeilen der Weinachtsliebesgaben, ich bekamm eine Flasche Wein ein Taschentuch eine schöne Holzfeife Taback eine Dose Ölsardinen und Zuckergebäck, mittags um 3 Uhr Durstappel.

5.2.17

Morgens von 8 bis 11 Uhr Unterricht und Exerzieren, mitt M.G.K. mittags von 2 bis 4 Uhr Unterricht und Reinigen der M.G.K.

6.2.17

Morgens 10 Uhr Kirchgang der Katholiken, mittags von 2 Uhr ab Unterricht und Exerzieren mit M.G.K. Abends hatte die Komp. Weinachtsfeier im Rathaus Epfig gabs Bier und Cigarren, war sehr schöne Unterhaltung.

7.2.17

Morgens kein Dienst, mittags Exerzieren bei M.G.K.

8.2.17

Morgens von 830 bis 11 Uhr Exerzieren M.G.K. Ex.-Platz, mittags Unterricht und Exerzieren.

9.2.17

Morgens von 830 bis 11 Uhr Exerzieren M.G.K., mittags von 230 bis 4 Uhr Unterricht und Exerzieren mitt Gewehrreinigen. Heute gefiel dem Zornig Hilfendegen der Reisemarsch ausnahmsweise sehr gut, was selden der Fall ist.

10.2.17

Morgens von 830 bis 11 Uhr Exerzieren M.G.K., mittags von 2 bis 3 Uhr Unterricht über Schißverfahren am M.G. 330 Gesundheitsbesichtigung, um 5 Uhr Löhnungsappel mit Dienstappel, gab auch Post, ein Brief, eine Karte.

11.2.17 (Sontag)

Morgens 10 bis 11 Uhr Unterricht mittags ging ich nach Schlettstadt.

12.2.17

Morgens um 830 bis 11 Uhr Exerzieren M.G.K. Mittags ging die ganze 5. Komp. nach Schlettstadt zum Baden. 230 Abfahrt des Zuges. Die Komp. badet in der Badeanstalt vom Jäger Battl. No. 18, ein gutes Bad. Dann zurück an der Bahn um 545 Abgefahren, um 615 zurück nach Epfig.

13.2.17

Von Morgens 830 Exerzieren mitt M.G.K. Mittags von 230 bis 440 Richt- und Zielübungen mitt M.G. Abend um 600 ging ich nach Gagenheim [Kogenheim] (Bahnstation) (von Epfig bis Gogenheim [Kogenheim] 8 km) um 11 Uhr kam ich zurück. Heute landete ein Flieger aus Freiburg, hier beim Landen ist der Apprat umgestürzt und war defegt geworden. Den Flieger machte es nichts. Meine Gruppe stelte die Fliegerwache bis Abends.

14.2.17

Morgens 830 Abmarsch zum Schießplatz Schulschießen (Einzelfeuer), gut geschossen. Die Komp. hatte um 10 Uhr Kirschgang. Mittags um 3 Uhr ab hatten wir daß Reinigen der Maschinengewehre.

15.2.17

Morgens 830 bis 11 Uhr M.G. Exerzieren. Mittags Unterricht Schießvorschübe und Gewehrreinigen.

16.2.17

Den ganzen Tag Exerzieren mit M.G.

17.2.17

Die M.G. Komp. ging heute nach Schlettstadt zum Baden, wir hatten keinen Dienst. Mittags ging ich um 3 Uhr nach Eichhofen [Eichhoffen] und um 6 Uhr nach Sturtzheim [Stotzheim]. Kam Abends um 900 Uhr zurück.

18.2.17 (Sontag)

Ging herüber nach Eichhoffen. Spazieren mitt e. Frau.

19.2.17

Morgens Exerzieren M.G. Mittags hatte ich dienstfrei und ging nach Eichhofen [Eichhoffen] spazieren und kam Abends um 800 Uhr zurück.

20.2.17

Morgens 615 Antreten der M.G. Komp., gingen zur Bahn um 720 Abfahrt des Zuges nach Schlettstadt, maschierten auf den Flugplatz, besichtigten die Kampflugzeuge und die M.G. der Flieger, auch wurden Flüge gemacht, sehr schön, gingen um 1230 zur Bahn Rückfahrt nach Epfig um 110 mittags, hatten wir eine Stunde Gewehrreinigen.

21.2.17

Den ganzen Tag dienstfrei. Mittags Löhnungsappel.

22.2.17

[Der Rest der Seite ist herausgerissen.]

 

 

 

Rumänien

In Rumänien waren wir vom 11. Nov. bis zum 5. Januar, wurden dursch die 41. bulgarische Division abgelöst am Gefecht, kammen zurück und wurden noch 3mal einquatiert bis wir am 12.1.17 verladen wurden auf dem Bahnhof Cilibia.

Rumänien den 12.1.17.

Untffz. Noll

5. Komp. 11. I.Rgt.

 

 

In gröseren Städte waren wir wärend des Vormarschs in Rumänien

In der Walachei

Balsu

Slatina

Kitesti

Titu

Urzizeni

Faurei

Sancka

Vom 10. Nov. bis 4. Januar.

 

Wir waren in Russland am Stochod in St. Unury rechts der Bahnlinie Kowel-Luk [Luzk], eine schlechte Gegend, sehr sumpfich, wir hatten hier eine schöne Stellung, aber ein sehr schlechtes Wetter ga[b]s hier. Wir waren hier von Juli bis zum 9. Oktober 1916. Dan kamen wir vort nach Rumänien.

Geschrieben in Russland am Stachod den 9.10.16 Untffz. Noll 5/22

 

Ober Elßaß

Wir kammen am 22ten 1.17 morgens nach Epfig im O. Elßaß in Ruh, es ist eine ganz schöne gegend, auch wird zimlich Wein hier gebaut. Epfig hatt zirka 2500 Einwohner und sind fast hundert Bauern hier, es ist eine ältere Ortschaft, von hier hatt man eine schöne Aussicht gegen die Vogesen, wir lagen hier in Ruhe bis zum

Epfig den 31.1.17 Noll Untffz. 5/22

4 Gruppen II. Zug 5. Komp. 22. I.R.

Untffz. Noll

Gefr. Appel Oggersheim

Inft. John Sand

Inft. Geiger Obernusstadt

Inft. Herger Bocksbrunn

Inft. Krauss Laz.

Inft. Klag Mannheim

Inft. Lagenmanier Werrishofen

Inft. Rupprecht Karlsstadt

Inft. Fertig Amorbach

Inft. Ziegler Donauwörht

 

 

2. Gruppe II. Zug 5. Komp. 22. I.R.

Untffz. Noll

Geft. Assel von Lautern

Geft. Hütter von Bottenbach

Geft. Steingas von Mannheim

Geft. Rückt von Otterbach

Geft. Jonson von Aschaffenburg

Geft. Müller von Bösostheim

Geft. Mayer von Erbach

Vz. Feldw. Remlinger

Gefallen am 25. Dez. 16 bei Filipesti [Filipești] in Rumänien

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