Karl Paelecke wurde am 9. November 1911 in Emmerstedt (Kreis Helmstedt) geboren. Er heiratete Erna, geb. Wolf aus Schneflingen zu einem bisher unbekannten Zeitpunkt. Erna Paelecke (1913-1987) war die einzige Tochter von Heinrich Wolf und Martha, geb. Klopp (1888-1954). Heinrich Wolf (1886-vermisst 1914) wurde im September 1914 während seines Einsatzes an der französischen Front als vermisst gemeldet. Erna Wolf war die Erbin der Hofstelle in Schneflingen.
Karl Paelecke und seine Ehefrau Erna hatten einen gemeinsamen Sohn, Heinrich Paelecke (1933-2023).
Karl Paelecke wurde am 1. März 1940 eingezogen und wurden nach seiner Ausbildung bei der Infanterie-Divisions-Kolonne 123 eingesetzt. Im November 1943 erfolgte die Versetzung zum Grenadierregiment 418.
Besonders zu erwähnen ist sein 14-monatiger Einsatz während der Kesselschlacht von Demjansk.
Für seinen Kriegseinsatz erhielt Paelecke folgende Auszeichnungen:
- Ostmedaille (Winterschlacht im Osten 1941/42)
- Demjanskschild
- Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern
In den Unterlagen der Familie Paelecke gibt es ein Schriftstück über Karl Paeleckes Einsatz im Zweiten Weltkrieg. Vermutlich wurdes dieses von seiner Ehefrau angefertigt.
Karl Paeleckes Einsatz im 2. Weltkrieg
Karl wurde eingezogen am 1. März 1940[,] war 4 Wochen in Hannover am Welfenpl. zur Ausbildung bei der Fahrkolonne, kam dann nach der Eifel, rückte als der Westfeldzug begann ins Feld. War daselbst bis September, kam dann nach Landsberg (in der Nordmark) bis März 1941. Dann begann die Fahrt mit Pferd u. Wagen durch Postpreußen hinauf bis Gumbinen. Überschritt die russische Grenze am 22. Juni [1941] als der Ostfeldzug begann. Der Vormarsch ging bis zum Ilmensee[,] wo er mit seinen Kameraden 14 Monate eingeschlossen war. Der Kessel wurde geräumt[,] im Februar 1943 kam [er] zurück bis Veliskije Luki[,] von wo er nach 30 Monaten in Urlaub fahren konnte. Im September ging die Fahrt zum Süden der Ostfront. Am 10. November wurde er zur Infanterie gerufen[,] wo er am 24.11.[1943] zum Einsatz kam bei Saboronje. Nach schweren Wochen kurz vor seinem Urlaub ist er am 29.I.44 bei Jelenovka (Südwestlich Dnjepropetrowsk) gefallen u. in Nowi-Wassiljewka zur letzten Ruhe gebettet. Sein Alter beträgt 32 Jahre 2 Monate 20 Tage.
Feldpost von Karl Paelecke an seine Familie in Schneflingen
Die überlieferten Feldpostbriefe von Karl Paelecke an seine Familie in Schneflingen sind nur lückenhaft erhalten. Den letzten Brief schicke Paelecke im Januar 1944 ab, jedoch ist nur der Briefumschlag überliefert. Der Inhalt fehlt.
Wie in Feldpostbriefen üblich, wird auf Grund der Zensur nicht viel über Kriegsereignisse und das Leben an der Front berichtet.
Um so erstaunlicher ist, dass er in einem Feldpostbrief vom 1. Mai 1943 über die Tötung von 100 Partisanen durch seine Einheit schreibt.
Die Rechtschreibung und Zeichensetzung wurde vom Original übernommen.
Feldpost von und an Karl Paelecke
18. Juli 1940 – Erna Paelecke an ihren Mann Karl Paelecke
Schneflingen d 18.7.40.
Lieber Karl!
Zum dritten Mal will ich jetzt deinen Brief beantworten es heißt doch alle gute Dinge sind drei. Hoffentlich werden wir Morgen dann Post erhalten. Es sind dann wieder vierzehn Tage her vom vorigen Schreiben u. beklommen wartet man doch wieder auf Post. Ob meine Post ebenso langweilig ist? Du wirst doch sicher inzwischen schon etwas näher gekommen sein oder seid Ihr nicht alle Tage auf Fahrt? Bei Euch wird sicher noch beständiges Wetter sein. Hier hat es gestern den ganzen Tag geregnet, den wir aber auch noch schön gebrauchen können für die Kartoffeln kommt er grad günstig sie stehen so furchtbar voll in diesem Jahr da wird auch sicher die Frucht nicht ausbleiben. Die ersten stiegen stehen bereits schon im Feld Bammels haben vorgestern schon gemäht hier vor Schulzen Hof. Herr Bammel hat aber auch selber mithelfen müssen, daß hab ich noch nie gesehn daß der schon mal eine Sense in der Hand gehabt hat. Aber die Arbeit ist ja auch nicht nur für die kleinen Leute sie sollen doch alle mithelfen das die Volksernährung sicher gestellt wird. Nun Lieber Karl, Du schreibst mir das, so lange Ihr nach Feindesland seid, an Urlaub nicht zu denken sei daß ist sehr schade, ich hatte bestimmt damit gerechnet daß du wohl zur Ernte hier sein würdest hast Du von dem Urlaubsgesuch wieder nichts vernommen? Herr Schröder meinte jetzt ich sollte doch mal Reklamieren. Das hab ich nun getan, ich hab es mir aufsetzen lassen u der Ortsbauernführer hat es unterstempelt so ist es nun an die Kreisbauernschaft weitergeleitet, hoffentlich wird es überall genehmigt u dann nicht verworfen, wie all deine Urlaubsgesuche, wir haben doch bis jetzt von keins etwas zu hören u zu sehen bekommen u Du doch auch nicht, wo wir von der Kreisbauernschaft immer Nachricht erhielten daß es genehmigt u an die zuständige Stelle weitergegeben sei; Sollte auch dieses Entlassungsgesuch wieder nicht zur Entscheidung kommen, werde ich noch ein Urlaubsgesuch abschicken u dann an Dich persöhnlich daß du es selbst vorlegen kannst u wir dann uns doch wenigstens im klaren sind ob, oder aus welchem Grunde dir kein Urlaub gewährt werden kann. (33 Morgen, 5 Kühe, 25 Schweine, Arbeitskräfte Mutter und ich)
Vater wurde vermißt am 14. September 1914 bei Laon, wenn Du einmal gefragt werden solltest. Wir wollen hoffen es dieses Mal seinen Zweck erreichen wird ich habe mein möglichstes versucht war auch wohl meine Pflicht war für dich zu tun Lieber Mann. Hoffentlich bist du wieder hergestellt u kannst diene Fahrt fortsetzen. Heinrich Jagemann liegt augenblicklich auch im Lazarett in Hamburg wegen seine Polypen. Vielleicht auch noch ein Grund zur Entlassung. Er kam von hier nach Oldenburg u dann zurück nach Hamburg, wobei er richtig angesetzt ist kann ich dir nicht schreiben auf dem Flugplatz ist er ob als Bodenpersonal, sicherlich.
Lieber Karl! Hier die Krieger schreiben auch alle daß sie auf Rückreise wären u auch teilweise damit rechnen daß sie entlassen werden. Den guten Wein in Frankreich werden wohl die meisten probiert haben. Fritz Götje schrieb auch davon. Dann wirst du aber ziemlich schlank geworden sein wenn du deinen Koppel noch enger geschnallt hast. Wirst sicher schon mein Gewicht errechnet haben 99 Pf. Na wenn du einmal wieder zu Hause bist sollst du dich aber gründlich erholen, oder muß ich jetzt noch Päckchen schicken ½ Pf. ist nicht viel aber vielleicht könnt Ihres Euch besser kaufen. Nun sei vielmals gegrüßt von Deine Erna u alle im Hause. Schreib bald wieder
26. August 1940 – Karl an seine Mutter
Frankreich d. 26.8.40.
Meine Lieben da zu Hause!
Auch heute ist auch mal wieder Sonntag und ein wunder schönes Wetter, jetzst wird es ist wohl [?] wetter werden und da müßt Ihr jetzst schwer arbeiten müßen. Ich stand diese Nacht wider Wache Sonabend zum Sonntag es war ganz schön frisch stand von 1 ¼ Uhr bis um 4 Uhr in und wenn so geht die Nacht und die andern so schön schlafen ist doch son anderes gefühl und es ist ja doch immer noch Feindesland aber es war ja heute nun Sonntag u hatte frei habe mir so recht aus schlafen können sonst geht es mir ganz gut und hoffe von Euch dasselbe Liebe Mutter habe das letzste Stückschinken diese letzsten tage auf gegessen u heute nachmittag habe ich die erste dunkle Dose L Wurst auf gemacht das ist doch die schöne Heimatwurst schmeckt doch ganz anders als die wir ihn kriegen da ist doch kein fett mit rin gekommen bischen wurde Ich mir noch davon halten bischen Butter bekommen wir jetzst auch können uns auch Milch holen von der Molkerei ist hier auch im Dorf auch schuh Laden u einen Frisör ist auch da u noch manch andre Läden Bäcker usw ist auch alles zu hause liegen auch priefat steht die Frau auch so allein die ihr Mann hat sich mich schon 5Mal nicht gemeldet hat zwei kleine Kinder und da schläft unsere grupe oben im zweiten Stock haben auch neue Betten bekommen zwei überein andern.
Liebe Mutter hier giebt es recht viel Obst die Pflaum Bäume hengen hier so voll das welche zweige sind zum teil abgebrochen oder müssen so was unter gestellt werden so ist es mit den Äpfeln auch Tomaten giebt es hier 3 st bestimt 1 Pfund gewaltige Dinger sind es. Mutter habt Ihr den meine Bilder erhalten oder meine andern Briefe hoffe doch das es so wohl ehr gehen wird den Mutter hat mann doch eher zeit zum schreiben als damals im Vormarsch u ist ja doch nicht mehr so weit auch Mutter unsere Kolone hat Zucker bekommen jeder kriegt 10 Pfund wird noch etwas beuch euch ankommen.
Nun Meine Mutter
ist mir nun wider Dunkel geworden und werde schließen Meine andern Kameraden liegen auf den Bette u so singen fangen das Lied an nach meiner Heimat ziehts mich wider
Mutter jeder möchte wohl nach Hause
Nun Mutter bleibt Alle recht Gesund u Munter
Vielen Grüßen Papa!
Hofflich paßen die Strümpfe.
3. Oktober 1940 – Karl nach Scheflingen
Polen, den 3.X.40
Ihr Lieben Alle!
Auch heute noch mal schnell einen Brief denn es dauert jetzst nicht mehr lange denn wird wohl mal wieder eine pause zwischen sein wo es denn erst herkommt muß ich noch nicht haben wieder 2 Tage Bahnfahrt es wird schon eine ganze eke wieder sein schicke mir nun erst mal nichts mehr an pakete bis ich erst mal wider meinen festen sitz haben werde werde Ich sofort schreiben Meine Lieben habe wieder viel gesehn wenn es auch Polnischewirtschaft muß doch auch mal an gesehen werden die hauptsach das wir Alle gesund sind und das schreibe Ich von mir
Ich habe es sehr eilig es ist Mittag und da geht es sehr schnell in der halben stunde schnel so ein fertig machen von urlaub noch nichts gehört
Meine Lieben wie mag es auf den unseren neuen stelle sein hoffendlich braucht mann da nicht so lange auf den urlaub zu warten also nächste Woche ist denn das Ich wegkomme Erna hast Du Behne schon einmal gefragt das Ich nur 14 Tage haben sol sonst müßt Ihr noch mal eine reklamation einschicken Oberkomando der Wehrmacht ob ich mein urlaub kriege weiß ich nicht von hier. Erna auch unseren schaden ersatz werden wier auch noch ein reichen habt Ihr Euch schon mal drum kümmert Es sind viel die haben schon was bekommen Auch heute ist mal wieder schlechtes Wetter Es ist des Morgens schon ganz friesch Mantel habe ich noch nicht angehabt Morgenabend ist schon Abschiedfeier
Nun noch mal viele Grüße von Euren Papa!
hoffe das wir uns bald wieder sehn.
Aufwiedersehen!
Feldpost während der Kesselschlacht von Demjansk (8. Januar 1942 bis 2. März 1943)
11. Mai 1942 – Karl an Mutter und Großmutter
Losten, den 11.5.42.
Liebe Mutter u Großmutter!
Heute ist der Montag ich bin heute beim Pferde Weiden es steht ja nicht viel aber Heu u Stroh gibs doch hier nicht mehr so suchen sie sich das trocken Gras so habe ich ebend grade mein Mietag aus gegessen es gab Eintopf Reis gestern waren Erich u Ich fahren Nun Mutter u Großmutter, so hatten wir heute früh schon unter suchung es doch immer noch welche gebraucht zur Infanterie Da muß ich nun schreiben das der Erich nun mir verläßt wann weiß man ja noch nicht die sind doch zwei aus ein Dorf alle beide sind sie angenohmen
Da freue ich mich doch das bei den Pferden bleiben kann ich bin ja das gewöhnt über Mir waren sie ja nicht über die Füße zu frieden ob sie zu groß waren oder wegen den starken Senkfuß also Platfüße da bin ich doch zu frieden das mann da nicht mit braucht den fahren geht doch besser als zu Fuß Nicht wahr! Heute ist es wider mit das Wetter so schlecht es ziehen immer mer den schauern u auch diese Hagel sind noch so dick aber es wird sich bald aus gehagelt haben Wie geht’s es Euch noch Alle: Hoffendlich seid Ihr Alle doch noch gesund so ichs auch von Mir schreibe Wie weit ist die arbeit fertig, geht den Grosmutter auch noch öfters mit raus zum Keller son bischen neu gierig nicht mehr! Mutter wie das mit das Holz was wir damals da von dem alt Bau dahin gefahren haben liegt das noch da das kann auch kaput gesägt werden das wierd doch faul da es dauert doch zu lange dachte so ist da am Keller noch ein schützen anzuhängen da wird dann auch noch mal wat werden. Ach! Mutter! es geht wie so oft viel durch den Kopf die Wand sollte doch auch Maddif werden da am Rinderstall u Keller es belibt doch vielles durch den Krieg so nach aber es wird nach her mal werden wenn wir Alle wider zusammen sind u das hoffendlich gesund.
Wie ziehen den die Kühe kriegen doch gar kein Kraftfutter wie weit sind die Schweine habt ihr schon mal wider zu gekauft noch Zucht im gange
heute sehe ich wie die Russen die Kartoffeln
Die machen sich nicht so viel Arbeit mit den Acker, mein die sind noch über 100 Jahr zurück es ist wirklich ein dreckliches Volk die haben kein Lokus u die Häuser kaput Die machen nichts heil Wir haben jetzst so vielle diese [Minnken?] in der Stube hatten wir [läßsten?] bisher ja nicht bekommen alles saß voll aber ich hatte meines in son kleines Glas wie Semmb Glas groß u konnte es zuschrauben in der Kiste waren sie auch schon heute giebs auch wider was. Ja an Päckchen Mutter ist nun noch nichts ran ob es noch kommt Ich weiß es ja auch nicht u kann keiner etwas dafür da sicher was anders befördert was nötiger tuht! Aber auch gaben kann manns auch noch nicht ist doch nichts zurück gekommen, habt ihr den Brief nicht bekommen mit den Flugmarken schreibst die mal wie lange die gehen nicht wahr!
Und vielleicht hat Erich das Geld auch schon überreicht u kommt Euch gut zu paß das grade was bezahlt ist.
Der Lehnert Fritz aus Eischot ist auch bei Mir da habe ich ja doch noch gesellschaft
Der möchte auch gerne in Urlaub u wandert auch so viel umher sehen uns alle Tage wollen doch beide wider zusammen in Urlaub aber der Sommer wird einmal wider vergehn bloß dan Winter hier wider durch so geht mann doch zu lätzst vor die Hunde.
Nun werde ich schließen
Was macht der Junge alle tage ist der Ostern mit den andern in Schule mit gekommen oder is er sitzen geblieben aber in seine letzsten Brief kann er gut schreiben u das Singen geht auch gut wenn ich den mal komme da werden wir die Mama doch unter kriegen mit singen
Nicht wahr! Heinrich
Es grüßt doch Euch Allen
Der Liebe Papa!
12. Juli 1942 Karl-Heinrich Paelecke an seinen Vater Karl Paelecke [Rückseite Feldpostbrief von Karl Paelecke vom 23. Juli 1942]
Sontag, d. 12.7.42.
Lieber Papa!
Deinen Geburtstagbrief mit Bilder habe ich erhalten, vielen Dank. Nun will ich Dir auch schreiben war ich noch aller erhalten habe: ein Sporthemd. Teller und Sammeltasse Halter und Bleistift, Pralinen und eine Karte von Europa, darauf habe ich schon gefunden wo Du bist.
Am 8. Juli haben wir Ferien bekommen bis zum 7. August; deshalb habe ich heute Zeit zu schreiben, zumal, da es schlechtes Wetter ist heute. und beim spielen auf der Straße nicht schön ist.
Viele Grüße aus der Heimat sendet Dir Dein lieber Sohn Karl-Heinrich.
Schreib bald wieder.
23. Juli 1942 – Karl an seinen Sohn Heinrich Paelecke
Im Felde, den 23.7.42.
Lieber Heinrich!
Diesen brief habe ich gestern erhalten habe mich aber doch sehr gefreut, da hat es ja doch wider etwas zum Geburtstag geschaft, da hast dir der Kaffee aber doch sicher gut geschmeckt. Die karte von Europa kann ich die nicht gebrauchen ist der Ilmsee mit drauf, seit drei Tagen haben wier wider Regenwetter, da ist das Heu fahren erst mal wider vorbei, Ihr Lieben Alle, Daheim will euch noch schreiben das Fritz Lehnert, Eischot in Urlaub ist ich habe einen Gruß mit geschickt wenn er durch Brechtorf käme ist am 21. abgefahren auf 21 Tage, einmal käme er immer mal durch Brecht. durch.
Ann ich an der reihe bin weiß ich nicht, es geht nach Kinderzahl denke der letzste werde ich nicht, ich weiß ja nicht ob du diesen zu der zeit erfüllt das er schon wider weg ist wenn du Nähres wissen wilst setzst Dir im Zug nach Brecht. u von da nach Eischott fährt Christel noch mit rüber. Hoffendlich erhälst den noch zur der zeit, aber nun wirst Du in der viellen arbeit sein beim Roggen mähen vielleicht kann gar noch mit einfahren helfen aber versprechen tuhe ich noch nichts.
Das ihr mir nicht sagt ich will mich davon drücken habe noch gesagt zu Ihm wollen zusammen fahren wie das letzste mal, aber nun kann ich auch nichts dran ändern sonst geht es Mir noch gut hoffe es auch von Euch Allen. Nun bin ich von Heinrichs Brief ab gekommen das währe ja für mich auch was neues allerdings für mich auch so hat mann doch auch mal hoffnung das es mal wider Juli ist ja bald wider hin aber ich habe ja doch arbeit wenn mal kommen sollte es wird eine überraschung sein weil ichs nicht schreiben kann, so hoffe Wir nun das beste u Grüße Euch Allen auf ein baldiges Widersehn, noch mals Der Papa!
8. Dezember 1942 – Karl nach Schneflingen
Russland, den 8.12.42.
Ihr Lieben Alle, Daheim!
Dachte ja heute einen Brief zu kriegen aber es war diese Tage nichts dabei, so werde ich si ein paar Grüße schreiben vor allen Dingen, bin ich noch gesund, Ihr Lieben, das ich doch nun von Euch auch hoffen tuhe! es war diese Woche mal wider sehr eilig da kommt mann gar nicht mal zur bestimmung
Wir haben nun alle Tage Schnee bekommen so liegt er schon ebend so hoch wie im vorigen Jahr aber es ist doch lange nicht kalt, meine dicken Handschuhe habe ich noch nicht gebraucht. Ich schreibe nun heute Abend ich bin grade ebend von die Wache gekommen, es ist 8 Uhr u Golla der hat mir abgelößt 2 Stunden muß jeder stehn. Eich hat Stallwache der muß die Pferde anbinden die sich Nacht über los reißen und wenn so 2 Stunden draußen gestanden hat u dan so in den schönen warmen Bunker das ist doch angenehm nicht wahr! wenn ich das nun so schreibe zu Euch, da schütelt Ihr selber über haupt, wenn son gewaltiger Schneesturm ist, heute bin ich das erste mal mit den Schlitten gefahren hatte Heu geladen bin nicht mal umgekipt. Was macht Ihr nun so alle Tage wie sieht es aus im Stall habt Ihr schon geschlachtet oder wohlt ihr erst was machen Die Kühe wie viel giebt die neue Kuh, Erna! Habe ich das kleine Rind noch immer soll nun mal wider gedroschen werden müßen. Doch nun auch so viel hin bringen, das die Schrotmühle, frei wird.
Was giebts so ist neues zu Hause.
Heinrich, hast Du schon gezählt die Tage bis Weih., was hast Du gutes bestellt u schreibst Mir mal was Ihr Alle zu Hause bekommen habt.
Noch mals viele Gesunde Grüße von dem lieben Papa!

Einsatz an der Ostfront nach der Kesselschlacht von Demjansk
Ostern 25. April 1943 – Karl nach Schneflingen
Ostern, den 25.IV.43.
Liebe Familie!
Werde doch heute nachmitag auch noch die fortz [sic!] von heute morgen weiter schreiben, jetzst habe ich wohl mal ein Mietagsschläfchen gehalten habe sehr gut geschlafen, so hoffe ich auch von Euch, dasselbe oder habt ihr dort Besuch, bekommen, es ist ja ein herliches Wetter, aber es nun zu Abend doch Wolkig zu werden den es ist windig geworden, Lieber Heinrich! Wie Soter Eier hast du den heue gefunden vielleicht schreibst dus mir doch mal, hat den Mama, auch die beiden Omas, auch welche gefunden aber für mich hat er wohl keine mehr gelegt den ich steh ja schon in Russland mit auf der Karte, aber Ihr Lieben, vielleicht erlaubt es auch die zeit u schreibt zu Mir! Da bin ich ja gut zufrieden. Jetzst die andern schon mit Kaffee Und was es giebt, wohl mal 13 Bonbons, 3 Eier, stückchen Magarine u ein Eslöfel Apfelmus da mit feiner wie Ostern es wird auch wider vorüber gehen da habe Ich doch mal abloesen müßen, nun hat das Wetter doch schon geändert wir haben jetzst ein Gewitter wie furchtbarer Sturm u auch Reggen also in einer stunde ist schon alles geändert u da wird es morgen schon wider besser sein. Wie weit ist die Wirtschaft seit Ihr so weit mit der arbeit der Monat April wird so vergehn vielleicht ist der Mai so gut das ich in Urlaub kann, wollens abwarten aber nächsten Monat wird nicht so viel arbeit sein am besten zur Heuernte Ich weiß nicht u kann es nicht sagen wann wieder zu steht, sonst ist alles noch hier Lehmans, auch Backeberg, Pärschke, wir bleiben wohl hier Post habe ich die letzst zeit nicht bekommen denk das heute abend noch etwas kommt Da schreibe ich heute abend mal weiter. muß wieder paar Tage weg
Gruß der Papa
1. Mai 1943 – Karl nach Schneflingen
Ihr Liebe Alle! Daheim!
Endlich komm ich heute doch mal wider an Euch paar zeilen zu schreiben wo ich ja weiß, das Ihr so auf Post wider wartet aber Ihr Lieben, nehmt es nicht von übel ich habe am ersten Ostertage noch so schön geschrieben u hatte es Mir auch ein bischen bequem gemacht aber es ist mal alles wider nicht so gekommen als ich doch dachte, so habe ich die beiden Briefe nur mein Namen unten geschrieben u weg Liebe Erna, ich bin seit den Ostern nicht mehr bei der Einheit gewesen es ging so schnell wie möglichst von da ab u war drei Mann wir mußten uns doch eine stelle melden aber mit Pferde u habe ein anders Reitpferd bekommen, da sind wir 60 Mann alles auf Pferd gehen jetzst die Partisanen auf den Leibe gestern haben wir davon 100 erledigt es ging aber doll hier wir hatten nur ein Verwundeten es waren viele Frauen dabei da bleibt nichts von über so 30 waren Gefangen aber ich schreibe nun heute Gesund u hoffe doch das Ihr Euch auch Gesund befindet so habe ich die letzste Nacht Wache geschoben u gehe heute Abend wider los wie es mit Urlaub wird weiß ich nicht aber die Urlaubskarten gehen ja aber ganz lange kann es nicht mehr dauern denke das ich bald wider zurück mache ich bin nun die ganze zeit ohne Post habe noch nicht mal Deinen Ostergruß bekommen den du doch sicher an Mir geschrieben hast ich muß Mir wider beeilen es geht schon wider 6 Uhr los u so hoffe ich Ihr Lieben, das es Euch Alle gesundheitlich gut geht das eine kann ich Euch auch von Mir schreiben Und grüßt Euch aus herzlichste also ich treibe ebend Partisanen Jagd hoffe das alles gut geht und rechne doch auch auf ein baldiges Wiedersehen!
Es grüßt Euch Allen der Papa!
10. Mai 1943 – Karl nach Schneflingen
Osten den 10.5.43.
Liebe Mama!
Deine schönen Päckchen auch Dosen habe ich gestern abend bei Abendessen erhalten es schmeckte Mir ganz ausgezeichnet denn ich hatte mir, mal wider Bradtkartof. Gemacht u so gar noch 3 Eier rüber. Das war sehr gut aber anschließend mußte ich doch das Päckchen untersuchen was darin war so gab es gestern mal schönen Bonen Kaffee u habe Deine Kuchen doch mal Probirt.
Liebe Mama! Das schmeckt nach mehr, hoffentlich kannst Du mir zu Pfingsten wenn ich daheim bin, bei Euch hoffentlich gelingt es mit den Urlaub also heute sind 3 Mann weg gemacht, auch muß sagen es steht nun so dicht vor der Tür das mann immer mit rechnen kann da sind die Tage doch lang da hat mann so ein richtigen Urlaubskoller hoffentlich bleibt es so.
Dein Päckchen hatest du am 18.4 ab geschickt u die Dose am 2 Ostertag also hat die Dose doch schneller gewolt, Heinrich muß mir den wohl abhohlen vom Bahnhof u hat er mein Rad auch im Schwunk u hat den Sattel recht so hoch raus gezogen u ich selber nicht mehr rauf kommen kann,
Nach Schule gehst du wohl zu Fuß.
So schließe ich heute abend wider Gesund u hoffe demnächst u auf frohes Widersehn
Die lieben Grüße sende Papa!
2. Juli 1943 – Karl nach Schneflingen
Russland, den 2.7.43.
Liebe Mutter!
Heute abend werde ich doch mal an Dich schreiben, dran beteiligen tut, Ihr ja Euch, Alle an die Briefe die ich schreiben werde, Liebe Mutter! heute ist Freitag u ich war mal wider über Land, wir mußten Holz fahren für die Knüpeldämme die Weg sind schon wider so kaput gefahren als wie im Herbst oder Frühjahr, da hoffe ich doch Mutter, das Ihr da besser Wetter habt, heute hat es gar nicht mal aufgehört, Da bin ich durch bis aufs Fell weiter ging es ja nun nicht, hoffentlich läuft nun die Post auch so regelmäßig ein, so habe ich all um andern Tag geschrieben nach dem Urlaub wenn mir sonst nichts dazwischen kommt Ihr Lieben, bleibe ich so da bei. Ich weiß ja wie es ist keine Post kommt. Und Heinrich macht nicht so unnütze Wege, bis lang ist bei mir noch keine Post von Euch ein getroffen aber die wird schon kommen paar sein ja doch schon unter Wegs von Euch.
Ihr Lieben! So kann ich Euch Allen, bei beste gesundheit grüßen, Kamerad Lehnert liegt noch im Rievier, am Magen, Wie habt ihr das Heu nun noch laden können ist das auch etwas verbleicht oder hat das nichts von Regen ab gekriegt. Habt ihrs geschaft auf drei Wagen,
es ist jetzt 7 Uhr, die Nacht muß ich wider auf Wache, ziehen. Heute sind auch wider Urlauber zurück gekommen den Schuster da von der Altmark, Verchau da hinter Brome, ebend ist noch bischen vorrat da für das Essen es doch schön Mutter, so wie der Alte Onkel aus Einbeck immer sagte über den Daumen Messen, Nicht mehr, da bin ich immer zu Hause. Wenn nun sollte der Otto Pärschke in Urlaub kommen die Leine ist schon fertig die schickt sie ab von zu Hause aber aus Leder u auch die selben Knebel dran am Eden seines Urlaub sollst Du da ein Paket für mich hin schicken er bringt es schon mit, denn packe mann wider ordentlich ein da gebe ich ihm eine Dose ab es kostet ja Ihm auch nur die Arbeit eben für uns ists doch auch gut er schreibt auch dabei noch ein Brief er rechnet Juli August. Es grüßt Papa!
6. Juli 1943 – Karl an seine Mutter
Russland, den 6.7.43.
Liebe Mutter!
Endlich, endlich bekomme ich heute von Euch Lieben Daheim die schönsten Grüße, den Du doch am 25. Juni geschrieben hattest, u sage hiermit vielen Dank.
Wenn mann doch drauf wartet so dauert doch die zeit so lange aber wie och schon lese habe ihr doch wehnigstens den von der grenze den Gruß erhalten, u jetzst sicher noch mehr. Ich wollte gestern u auf Heinrichs Geburtstag schon schreiben aber die zeit war sehr knapp, Ich bin alle Tage unter Wegs, u mus fahren sehr schlecht das Wetter hier, ist ja als wenn es schon Herbst sei. Der Roggen liegt alle am Boden durch den Regen ist schöner Roggen hier wie viel wird davon wohl um kommen währ will das alle mähen die Bevölkerung ist doch alle weg, dieses Dorfe soll an 200 Morgen R haben. Es freut mich ja sehr das Heinrich, auch wider besser ist, u jetzst wieder zur Schule kann, und wie ist es mit Grosmutter, hoffendlich ist sie nun auch Erkältung wider los.
Ihr Lieben Alle! Ich schreibe und Grüße bei bester Gesundheit, gestern am 5. Juli mußte Fritz Götze auch seine Reise wider antreten so geht die zeit hin, ganz viel gutes Wetter hat er auch nicht gehabt. Was hat den Heinrich alles gutes bekommen zum Geburtstag ja es auch Kuchen hätte ja gerne ein probe gehabt.
Fritz Lehnert ist noch nicht besser hat immer hohe Fieber, gestern abend habe ich Ihm doch mal Besucht, auch Ich habe wider ein Spritze bekommen. Dieses alle Imfen die Brust wird gar nicht heil. Tag 8 giebt schon wider eine. Wie ich sehe in Deinem hast Du noch Spargel bekommen in Boitzen ladest mich ja nun zum Essen Mutter aber es bleibt einem doch nichts übrig, ich muß doch an meiner Gulaschkanone halten, so will ich für heute schließen es ist so weit Dunkel u wünsche Euch Allen ein gute Nacht. letzste Nacht hatte ich doch Wache die ganze drei Stunden lang im Regen gestanden aber eine Pferdedecke u die Zeltbahn drüber weg war ich ganz trocken geblieben heute steht der Sattler
noch mals grüßt der liebe Papa!
17. Juli 1943 – Karl an Heinrich
Russland, den 17.7.43.
Lieber Heinrich!
Für Deinen lieben Brief, den Du Mir heute geschrieben hast, Dank ich Dir auch Herzlichst, es war für mich eine große Freude, uns sehe doch das Du nun wider gesund bist! U meinen Geburtstagsgruß hast Du ja auch erhalten, so ebend hast Du ja eine schöne zeit da die großen Ferien sind, da kannst Du doch die Mama, u Ohma schön mit helfen, aber zu Deinem Geb. hat es ja doch „1mal“ geschafft, den Schlafanzug ziehe mann nicht an zur Schule da schläfst Du ja ein, die beiden Trinkgläser die könnte ich ha heute abend schon gebrauchen, da wir pro Mann ein Dreiviertel Liter Wein kriegen u wen den Teller kann man da alles von Essen, oder blos Eierkuchen u Salat.
Und die Schokolade die will ich Dir gerne schenken aber die Torte die Ihr da zum Kaffee gegessen habt da muß ich ja viel dran denken, da läuft mir ja das Wasser im Mund zusammen. Hoffendlich hat es Euch Allen gut geschmeckt
Ich habe dafür ein Dose im Angriff genohmen, Ich dachte für Dich mal Fisch ab zuschicken, aber wir empfangen ebend gar keine als Verpflegung so ist heute der Sonnabend Ich bin heute beim Heu Mähen, u habe ebend Mietag gegessen es gab süße Nudeln, aber es regned jetzt schon wider, da wird es wohl für heute schluß sein, so haben wir zu Abend wider Kino, da gehen wir da hon.
Lade Euch auch Alle dazu ein, Sonst geht es mir gut, Pärschke ist noch hier, und wie sieht es sonst auf dem Felde aus unser Roggen liegt wohl nicht, was habt ihr da ein gesäht wo doch der Ingernatklee [Anmerkung jw: Inkarnat-Klee] stand, ach die Erbsen noch, die ersten stehen wohl gut. Erna sind wohl genug drauf das hat ja auch Mama selbergemacht. Die Kartoffeln sind auch grün auch die bei Schafkule. Morgen der schöne Sonntag Ich wünsche Euch Allen, alles gute und nochmals vielen Dank Heinrich. Es grüßt Euch Papa!
18. Juli 1943 – Karl an Erna Paelecke
Russland, den 18.7.1943.
Ihr Lieben Alle Daheim!
Den schönsten Sonntagsgruß werd ich Euch heute senden, Und kann bei Gesundheit schreiben und habe heute auch mal was vom Sonntag gehabt vor allem ist heute mal gutes Wetter es trocknet sehr gut da werden wir den Klee noch kriegen den ich gemäht habe, u auch den Roggen wird es jetzst helfen u wird bald reif werden, da ist es schade das ich nicht bei Euch sein kann, u Dir viele Arbeit abnehmen kann, bin eigendlich doch zu früh im Urlaub gefahren, meint Ihr es nicht auch, aber es ist nun nicht zu ändern, Ihr Lieben! hoffe das Ihr jetzst Alle gesund seit, u denke dieses Jahr noch was zu schaffen, vor allen wen ich nun erst mal wider in Urlaub, und denke wenn der Heinrich ordentlich Post bringt wird die Arbeit ein halb so schweres sein, die letzste Nacht hatte ich Wache es war sehr still, hatte nur ein bischen geselschaft durch ein Igel der lief mir oft mals über die Füße, dürfte mir aber nicht rühren den rollt er sich gleich zusammen, aber der hat mir die zeit so schnell hin gebracht machte ordentlich spaß wenn er tanzste. Gestern ist Wachtm. Otto auch wider gekommen, es hat Ihm auch sehr gut gefallen zu Hause mit seiner jungen Frau, den Urlaub so richtig zu verleben, im letzsten hätte er ja zu viel zu laufen gehabt da her er doch die Hochzeit gehabt. Fritz Lehnert ist doch jetzst gesund, und haben uns beide zusammen gebadet in der Sauna, da hat er mich gleich ein geladen zum Kaffee trinken so haben wir uns wo sein Quartier ist unter ein Baum nieder gelassen an Tisch u Bank, er hatte nehmlich zu Mietag Post erhalten ein Br. U zwei Päckchen eins zu 4 Pfund. Das andere mit Kuchen u lebten wie zu Hause bei Willi. Das mit 4 Pfd. Da hatte seine Frau 2 Marken drauf geklebt. so eins mach mir auch mal zu recht nur Speck vielleicht hängt das andere noch wo ich das letzste von runter gehauen habe. Der Urlaub geht sein gang weiter. Pärschke wird noch 14 Tage Zeit haben.
Liebe Mama, so bin ich heute abend fleißig am schreiben das kannst du ja schonsehen, Nicht wahr, heute haben wir aller hand erhalten erstens 100 Ziegaretten, ein Päckchen Tabak, pro Mann, ein Liter Bier, u gestern nun doch ein dreiviertel Liter, Wein, also so leben wir, mein Kochgeschirr mit Bier habe ich bei mir stehn und schmiere oft mal, wenn der Bleistift nichts weiß. Backeberg hat Tageswache heute früh habe ich nur ein Fuder Klee geholt habe aber zu schwer geladen das die Rungen gebrochen sind Iusujemat,, aber es hat mir doch den gefallen getan, u hielt sich bis zum Stall. Mußte ebend mal abbrechen die Waschfrau kam ebend, da mußte ich meine Wäsche raus suchen die können das auch nicht alle wissen weihl sie Waschen für die ganze Kolone, hat sehr gut gewaschen, ich habe sie nur ein Trinkbecher Bier abgegeben da mit ist sie den abgefunden. Die werden ja Verflegt von der Kolone und kriegen Ihre Sachen von da.
es gleich halb neun, mit gedanken ganz zu Hause, was möget Ihr ebend so machen, bald geht es zum Federnball, auch ihr werdet so denken, habt ihr heute auch Besuch gehabt. Wie mit ist den das Haus nun voll geworden mit Heu. zu Dreschen braucht ihr sicher auch nicht gleich so viel alles Stroh, wenn ja auch das im Stall ist alles in Ordnung sitzst das Kalb noch drin im Schweinestallt, Mutter seht doch mal zu ob ihr den Boden noch mit legen könnt über der Schweineküche. Bretter sind doch noch genug da. Der alte Stacke Boitzenhagen geht doch noch zum Platzse währe doch zum Winter sehr schön. Wie ist das eigendlich mit der Mädel Erna, das ihr angemeldet habt, kommt die noch ran zur Ernte hoffentlich. So werde ich schließen noch den rst vom Bier aus trinken u da will ich mier doch mal von ihnen besehn, der letzsten Brief das war Heinrich seiner, vielleicht hast Du auch schon ein unter Wegs Mama, den ich diese Tage erhalten werde.
14. August 1943 – Karl nach Schneflingen
Rußland, den 14.8.43.
Ihr lieben Alle! Daheim!
Heute muß ich doch mal wider an Euch einen Gruß schreiben. Ich schreibe heut mal wider, die Tageswache oben auf dem Dach es ist ja heute mal bischen Windig aber die Sinne scheint auch dabei, so habe ich ebend 2 stunden abgerissen nun kann ich wieder 4 stunden schlafen, aber jetzst werde ich doch erst mal ein bischen Schreiben sonst wird mann schließlich zu faul in der vorigen runde habe ich meine Strümpfe u Drilligjacke gewaschen da bin ich morgen dan wider frisch, Wier sind nun auch schon mit den Roggen Dreschen im gange es wird alles draußen auf dem Felde gemacht seit gestern ist die Maschine hier, es ist die selbe die Wir haben eine Ködel u Böhm da komm ich ja nun nicht aus der gewohnheit durch wie Zucker geblieben ordentlich trocken ist ja der Roggen nicht was nicht raus geht bleibt ebend sitzen lohnen thut der Ro. gut er ist aber lange noch nicht ab gemäht die bleibt so lange hier bis alles fertig ist auch Heu wird noch heute, mit ein gefahren es geht alles mit hoch Druck jetzst, aber es sind doch hier viele Hände die auch der arbeit bald ein ende machen, Und wir weit seit Ihr nun mit euren Stroh, müßt ihr auch bald Dreschen, der halbe August ist ja nun auch schon hon, auch der Urlaub geht noch sein gang u Ich habe immer die hoffnung das es zum Herbst mit meinem U noch mal werden kann, Ich kann Euch Allen! bei guter Gesundheit schreiben, und hoffe ja von Euch, dasselbe, Post ist diese Tage nicht recht ran gekommen u doch weiß ich nicht, ob wider ein Zug gestern gehengt worden ist, Backeberg ist heute auch schon eine Woche zu Hause auch Pärschke, hoffendlich hast Du Erna, nun alles erhalten was ich Dir mit gegeben habe ich lauer ja auch sehnsüchtig auf Deinen lieben Brief was Dir der unbekannte Soldat P wohl doch geschrieben hat, auch von Tante Gertrud habe ich wider ein Brief, mit ein schönes Buch drin zum lesen bekommen sie schreib das sie während Ferien in Einbeck sei u da Ihre guten Tage verbringen wird, Wie weit seit ihr nun dort mit der Arbeit ist schon alles um gesteckt u wider besucht von Gründung wie weit ist das stück in der In ger nahtklee [Anmerkung jw: Inkarnat-Klee] wo die jetziegen Erbsen u wie ist das Kartoffelngeschäft nimmt Mayer noch nicht ab. Wachtmeister Otto ist krank der hat auch mit dem Magen zu tuhn. Mit Lehnert das geht jetzst wider gut, da er jetzst doch dicht vorm Urlaub steht, da tritt dem die freude allein u geht alle Tage mit Roggen mähen hat auch zwei Russen Mädchens die ihm was Binden morgens um 5 Uhr sind sie schon am mähen also der Tauh, macht nichts.
Wie geht es nun Mutter mit der Hand war doch sicher schon aus arbeit gegen die andern Jahre, u Grosmutter schläft sie noch so viel, Heinrich geht jetzst wider feste zur Schule da ist er ja nun wider mit schreiben im gange u Ich werde dan auch bald mal wider mit nehmen können Was giebt es sonst neues im Dorf, Ist Willy Schulze, Nachbar schon ran mit sein Urlaub. Und Heinrich, sich schon mal wider gemeldet von Zizilien. Da bin Ich doch immer noch in einem guten ecke, hier hört man nichts von Krieg wier machen ja Landwirtschaft. und ist man ja doch gewöhnt, es müßte bald ein ende haben da währe es zu Hause doch besser bei, so will ich nun heute mit diesem schließen und hoffe das Ihr diesen Alle, mit Gesundheit lesen könnt morgen Mietag soll es neue Kartofffeln mit Gulasch geben die ersten schönen Pellkartoffeln zu abend auch Heinrich mag die nun auch so gern aber nur mit Öl dann wird er sich bald recht erhollen
Morgen ist sonst Sonntag aber wier müssen ja doch Arbeiten wie schön hatte mann zu Hause seine ruhe u wünsche Euch hier mit die schönsten Grüße euer lieber Papa!
22. August 1943 – Karl nach Schneflingen
Rußland den 22.8.43.
Ihr Lieben Alle! Daheim.
Doch muß ich heute abend noch einen Brief an Euch schreiben mann hat doch gar keine zeit, wir sind abends gewaltig im Einsatz, wir müßen 14 Stunden arbeiten da von ist nur eine ganze stunde die Mietagspause u den jeden zweiten Abend ist mann mit der Wache dran, da kannst Du Dir denken, das mann da sehr müde ist, um 4 Uhr ist früh schon Wecken den trinkt mann Kaffee den bis Mietag durch 11 Uhr u vor 12 Uhr bis 7 Uhr ist den noch der Stalldienst dan Waschen u Essen da muß mann sich schon Licht machen, so kann ich sagen, ist mann wirklich froh, wenn mann sich ein bischen legen kann. Da schläft mann gleich ein. Nun heute ist es nun der Sonnabend abend bin fertig mit den Essen u sitze so allein in meiner Russen Donze alles anderen sind zur Wache, weihl ich gestern mal wider ein Gruß los wird Liebe Mama! hast Du mir aber eine große Freude gemacht, hast dich gar nicht mal geschrieben das Du ein Päckchen mit Kuchen unter Wegs hattest, u das ist ja ein so schönes großes 4 Pfd. und es ist noch alles so schön ganz geblieben, es ist doch mal ein schöner Leckerbissen, so habe ich es doch heute abend noch probirt sonst könnte ich Dir ja nicht schreiben wie es schmeckt, Ausgezeichnet ist der geraten hat Heinrich den auch probirt!! Der hat sicher da nichts nach gefragt, deshalb habe ich den gekriegt aber ich muß Euch Allen da für reicht herzlich danken, so denkt an Morgen Sonntag Kaffee mit Kuchen, was das heißt in Rußland, nun hoffe Ich doch, das Ihr diesen Brief auch bei Gesundheit erhalten werdet Auch schreibe ich heute bei guter gesundheit, nun warte ich auf Deinen lieben Brief, und was der Pärschke Dir da über die Bühne für ein gedicht geschrieben hat, heute in 14 Tagen sind sie wider ran hoffendlich gefällt die Euch, aber mal so lange hält die doch als die jetzigen Strickleihern ist doch nichts mehr dran. Heute war ich auch wider den ganze Tag unter Wegs habe für den Trecker der hier drescht u flügt neus zu saufen geholt! Es war sonst herliches Wetter ich als Beihfahrer u ein Russe als fahrer, aber wenn mann doch nicht selbst die Leine in der Hand hat, schläft mann dreckt auf den Wagen ein. Der Roggen ist nun Gott sei Dank ab, nur noch dreschen, Wie weit seit Ihr nun dort mit der ganzen Rabotik. Heute sind auch zwei in Urlaub gefahren auch am Mietwoch noch mal 4. Ob es so bleibt, September durch, es wird schon wider gemunkelt von sperre hoffe doch das beste, für Heinrich habe ich jetzst auch ein schönes Paket ob ichs abschicke oder warte noch ein bischen vielleicht kommt Lehnert doch noch zum fahren, zwei große Büchsen Fisch habe ich für Dich, Heinrich, auch viele Dropse auch Tabak Zigaretten u Zigarren wenn doch mal Besuch ost da kannst du doch mal ein spendieren, so muß ich nun doch mal auf hören, mir fallen schon die Augen zu was für manche Nächte hat mann draußen gestanden u wie lange noch, abend ist es ganz doll.
So Dank ich Euch Allen, doch noch mal, u hoffe und wünsche Euch alles gute Gesundheit
So schreibe ich auch von Mir
es grüßt Euch Allen, der liebe Papa!
9. September 1943 – Karl nach Schneflingen
Den 9.9.43.
Ihr Lieben Alle daheim!
Heute abend kann ich noch mal einen Gruß an Euch schreiben. Ich kann immer noch bei Gesundheit schreiben, Und hoffe es doch von Euch Allen, hier ist ebend sehr gutes Wetter, und die Krähen zogen heute auch sehr stark, da wird die schöne zeit auch bald wieder vorbei sein. Ich habe ja schon mal geschrieben das wir auf fahrt sind ob Fritz Lehnert auch wohl gut im Urlaub gekommen ist, auch ich das Paket schon bekommen. Gestern erhielt ich Post von Chrissel u die Suderwittingen auch beide stellen ist alles noch Gesund, aber Chrissel schreib mir, das Wilhelm in Berlin durch den letzten Fliegerangriff gelitten habe, hat es Wilhelm noch nicht geschrieben an Euch, denke doch das seine Frau schon länger aus Berlin u. Ihrem Wohnsitz in Warmenau haben wird, Nun teilte mir Bruder Chrissel, noch mit das sie am 18. September die Silbernehochzeit feihern können, ist ja schade das nichts zu kriegen ist zu kaufen, u. zweitens sind Wir ja nicht zu Hause. Euch hat sich auch wieder an seine Truppen gewöhnt schrieb letztens ein Karte Otto Pärschke ist auch am schreiben er schreibt an seine Brigitte da ist er auf Urlaub gewesen, u hat sie nicht mal besucht u sie hat Ihm ja viel eingeladen, nun stichel ich immer, das er angst habe für die Weiber, aber das will er auch nicht hören, und das nächste mal, u meinst er fährt bald mal wieder, Backeberg, ist draußen auf den Hof u singt mit den Hilfswilligen er versteht sich da ganz gut mit, Und was macht nun die viele Arbeit seit ihr nun schon bei den Kartoffeln in Urlaub sind auch wider zwei gefahren hoffentlich bleibt es so, aber ich glaube es nicht, denn wir sind doch auf fahrt, noch 10 Mann sind noch vor Mir nun ist mann doch gehsp. [Anmerkung jw: „gespannt“?] mit wie lange es sich hin schieben wird (Weihnachten) Was giebt es sonst neues zu Hause über die Beiden schönen Paketen habe ich mich sehr gefreut u nun ist mann wohl mal wider für eine Zeit geholfen, Ich Danke noch mals Euch Allen, das Kuchen Paket habe ich heute morgen mal probirt, da, ab u zu son kleines Stückchen des morgens zu Kaffee, habt Ihr das Geld noch nicht bekommen 150 M. Wenn ich nun wider schreibe ist unbestimmt.
Und hoffe nun von Euch Allen, das Ihr gesund seit das ich heute Abend auch von Mir schreiben kann.
so grüßt Euch Allen, der liebe Papa!
ging eilig.
Und nun recht schöne guten Nacht!
19. Oktober 1943 – Karl nach Schneflingen
Oktober, den 19.X.43.
Liebe Mama!
Deinen lieben Brief von 3.X. habe ich gestern erhalten, es war doch mal wider eine große Freude für mich. auch Fritz Götje hatte mir doch, gestern auch mal wider geschrieben so wie er schreibt geht’s ihm auch ganz gut, so werde ich nun doch heute Abend noch gleich wider Antwort zurückgeben.
Doch noch mal vielen Dank liebe Mama! Ich schreibe immer noch bei gesundheit, abend bin ich alle Tage im Dorfe u habe mir paar Zivilisten geholt die hier ein bischen arbeiten müßen da stehe ich nun den ganzen Tag über dabei es ist nämlich Erdarbeit, u bin nun schon paar Tage damit im gange da stehn meine beiden Kameraden mal im Stahll es gefällt sie gut den Hafer kriegen sie so viel sie mögen, es giebt ja hier genug, so bin ich nun heute abend mal allein in mein Heim u es stört mir keiner alles andere ist nich mit Gespann unter Wegs wenn sie zurück kommen kann es noch Nacht werden, es jetzst 6 Uhr so kann ich doch schon früh schlafen gehen, u bin aber nun auch fertig mit Abendbrot essen.
allerdings hatte ich kalte Küche am Sonntag hatten Backeberg u ich dich Enten geschlachtet die haben uns gut geschmeckt, da von haben wir noch 6 sitzen so auch noch etliche Hüner, du mußt denken wo haben wir die her, es ist doch eine Deutsche Kolonie gewesen u die Leute sind alle weg gekommen. Die haben uns diese alle versprochen haben auch was dafür bezahlt. Und für diese sind nun Russenzivilisten gekommen u Wirtschaften munter. Hoffentlich, liebe Mama! seit Ihr Alle gesund u es freut mich doch das ihr jetzst mit der grobsten Arbeit so weit fertig seit. Leider kann ich doch euch den gefallen nicht tuhn u zum Dreschen mit helfen, es geht ebend mal nicht mit dem Urlaub, aber wenn es mal wider los geht bin ich bald vorne mit dran wenn es den mann doch zu Weihn. Würde. Nun wirst Du ja doch schon wissen in welcher ecke ich bin. Auch heute brichte die Zeitungen
Mit den Terrorangriff Hannover muß es ja doch furchtbar gewesen sein da bei uns nur noch alles hell, u bist mal wider ausgerissen aus den Schlafzimmer sind sie da bei uns auch geflogen so wie Ich lese haben Schröders unser mit den Trecker geflügt hat den Onkel Ernst , keine zeit. Auch Kartoffeln habt ihr nun doch noch liefern können das war ja ein schönes Fuder 67 Ctr. u 200 Ctr ist das Kontingent. Auch für Schweine habt ihr Gerste bekommen u fünf sollen wir liefern noch, vier tuht, auch schon wenn aber liebe Mama! Da hast Du mir aber doch beleidigt, u meinst soll die Dreschmaschine besser einstellen. Da hast du sicher wider von einer andern Fierma bezogen, doch Diestellblumen habe ich doch nicht gedroschen, war da wirklich so viel zwischen, das reicht doch alle mit. Euch Brennecke hat mor noch nicht ein mal geschrieben er kam doch damals weg u ist wohl jetzst mit im einsatz Das ist wohl wider böse her gegangen ob der Russe nun welche gefangen genohmen hat. Muß ich mal an seine Frau schreiben ob sie Post von Ihm bekommt, werde aber noch bischen warten mit den schreiben weil es erst jetzst gewesen ist, den ist auch der Golla dabei gewesen, habt ihr nun das Paket was Mutter verteilen sollte bekommen da wird er mal wider gelacht haben der Heinrich, aber so habe ich gestern ein Liter Weinbrand Verschnitt bekommen, wenn doch der Urlaub nicht so weit währ erst mal hege ich die Pflasche doch mal auf bis zun mein Geburtstag, wann wird doch schon alle Tage älter u Heinrich hat seine Jahre zur Schule gehen auch bald hin wo ich wirklich erst wenig von seine Schulgang gesehen habe. So hofft mann von ein Tag zum andern u immer vergebens
nun müßen wir den Winter erst mal den Winter hinter uns haben ich mach noch garnich dran denken die Kälte wider schicke doch mal paar Fausthandschuhe mit.
So will ich für heute mal wider schließen
Liebe Mama! So grüße Ich Euch Allen.
Der Papa! Gesund u munter!
4. November 1943 – Karl nach Schneflingen
Russland, den 4.11.43.
Ihr lieben Alle! Daheim!
Endlich kamm ich doch mal wider zum schreiben, es war eine eilige Zeit für uns, mann liegt doch dauernd auf der Landstraße, von früh bis in die Nächte hin ein, aber ich kann noch heute Abend noch bei guter Gesundheit schreiben u hoffe das gleiche von Euch Allen.
Liebe Erna! Da hatten wir nun nicht die zeit zum schreiben, u zweitens war auch die Postsperre so müßt ihr Euch da mit abfinden ich tuhe schon mein möglichstes, aber es war doch die Hölle los, da bin ich noch gut davon gekommen sind doch alle im einsatz viele sind zur Infantrie gekommen u ich kann da noch mit Pferden fahren, wie Kamerad meiner Gruppe ist Verwundet u viele andere die ich so kenne ab morgen soll nun wider Post abgehen so muß ich nun heute das möglichste tuhn mit dem schreiben. vor 8 Tagen habe ich noch mal Post bekommen vom 17.X. 24.X. habe mich sehr gefreut und sage mein herzlichsten Dank. Doch besonders auf die schöne Geburtstagskarte, wider muß ich hier in Feindesland mein Geburtstag feiern, das feine ist zu viel gesagt, aber so hofft mann doch wider ein Jahr, das mann doch von alles verschont bleibt.
Heute ist ja doch erst der 4. November, aber denke doch das ich den Tag frei haben werde.
Wir haben noch alle Tage offenes u trockenes Wetter der Wind ist ja schon bischen scharf ist ja bis so lange noch gut gegangen es war sehr schönes Herbstwetter u es freut mich ja das ihr ja auch mit der Arbeit so weit fertig seit, auch an Zeitungen ist diese Zeit nichts gekommen. Lehnert geht es auch noch gut. Von Erich Brennecke kann ich nicht mitteilen der ist Verwundet schade das ich den Tag nicht mit war beim fahren. Da hätte ich Ihm getroffen ob er ein Armschuß hat oder Schulterschuß aber er sollte noch guten muht gehabt haben wie er nun ist weiß ich nicht in Latzarett.
Nun das traurige von den Nachbarn Schulzen von den lieben Ernst so werden die jungen blühten raus geholt u wie viele was giebt es sonst neues so da Otto Meinecke hat sich die kleine Stammhalter bestelt auf den Kahrens ist doch ein zeichen das sie viel in Urlaub waren, Was macht nun unser Heinrich! Denke doch das er von seiner Krankheit her nichts behalten hat u wie sich nun gut gebessert haben auf zu genohmmen jetzst muß er wohl feste heran in der Schule u Grosmutter wird doch die Schule jetzst auch schon wider heitzen. Wie du schreibst müßt ihr auch Dreschen ist ja schade das mann doch im Kopf wider nicht los bekommen kann, u wir sieht es aus im Stall
Alles noch in ordnung
ist das Geld was ich zu letzst ab geschickt habe, auch schon da es sind 100 M. so habe ich wider paar Marken mit hin ein gelegt hast du eine gefunden wo ich bin immer näher kommt das schwarze Meer, nun will ich schließen u Ich grüße Euch Allen bei Gesundheit.
Und hoffe das ich in mein neues Lebensjahr gesund bleibe
Es grüßt herzlichst
Euer Papa!
9. November 1943 – Karl nach Schneflingen
Russland, den 9.11.43.
Ihr lieben Alle! zu Hause!
Doch kann ich heute abend noch bei guter Gesundheit an Euch Daheim einen Brief schreiben, du das nach auf meinem Geburtstag es kommt auch augenblicklich sehr wenig Post, u das ist nu die Flugpost, so habe Ich auch heute dich mal wider gefreut, liebe Mutter, u erhielt heute zur Feier des Tages Dein lieben Brief, vom 31.X. vielen Dank liebe Mutter. Das Geburtstagsfeiern ist nun hier mal so ich hatte mir nun mal 1 Ltr. Schnaps über gespart, u kam einer und der andere zum Gratulieren mann freut sich ja doch wenn da etliche daran denken, so habe ich nun auch hier mit nun ein Gläschen Schnaps zum besten gegeben u auch noch eine Zigarette an geboten so weit es in meinen Kräften stand, bin nun abend gerade vom Rundfunk zurück es war doch die übertragung noch mal von der Führerrede habt Ihr die vielleicht auch selber gehört. Oder geht unser Radio nicht mehr aber Heinrich versteht ja doch das Antennenlegen gut dort im Apfelbaum Ich bin ja heute ganz zu Hause mit den Gedanken, u sitz allein in mein Quartier alles anderen Wache so feier ich nun mein Geburtstag im stillen
Ich weiß Ihr Lieben das auch eure Gedanken heute sehr bei mich sind, u wollen hoffen das mich doch der liebe Gott so beschützst wie ers bis lang getan hat, so geht es nun auf das neue Lebensjahr. hoffentlich den nächsten zu Hause feiern zu können denn nur bekleinen [sic!] giebts doch bald graue Haare es ist nicht mehr schön nur noch diese Donnern von Kanonen u noch kein ende ist zu sehn, von früh bis spät ist mann auf den Beinen. Und jetzst wird wohl zur Infanterie gesucht, ob ich schon da bei bin weiß ich nicht. Ich tuhe meine flicht u hoffe immer das beste, doch über mir ist einer der uns beschützt. Nun werde ich noch mehr aus Deinen Brief antwort geben.
Nun Ihr lieben Alle. Ich weiß ja wie ist wenn keine Post kommt, u Mutter, schreibt auch das wider eine Woche vergangen sei ohne Post von Mir zu haben. Aber das ist für uns auch nicht so leicht von früh bis in Nacht u dazu wohl die nötige Verflehgung da liegt mann wie so Brett es geht mir nicht allein so auch andere das könnt ihr sehn an der Frau Backberg. Da bekam ich gestern ein Brief von, frägt an wie es Ihren Mann geht, so wie Mutter schon schreibt hat sie auch schon an Euch geschrieben, da war es denn mit dieser Post schwere es ging doch nur Flugpost ab. u vor dem hatte ich meine Marken zu Hause geschickt da erst mein schreiben bis 14 Tage verschoben. Nun geht’s schon wider so und werde nun hier auch mit schließen Ich freue mich das euch Ihr alle gesund u munter seit so sich heute auch von Mir schreiben kann. Der Urlaub läuft auch allmählich ob es wohl noch wird vor Weihnachten weiß ich nicht.
Wie ich lese habt ihr schon gedroschen auch die Gräben auf der Wiese auf gemacht. Das war ja doch das Heinrich Schulze es nicht ganz geschafft hat zur Beerdigung des guten Ernst, mußte sich schon so früh verabschieden habt Ihr ihn auch noch mal gesehen, auch Heinrich schade das ich nicht da war, das Wetter hatt sich geändert seit gestern Regen u es giebt viel Dreck
So schließe ich heute Abend u Danke Euch Allen für die guten Geburtstaggrüße.
Herzlichst euer Papa!
Versetzung zum Grenadierregiment 418
14. November 1943 – Karl nach Scheflingen
Russland, den 14.11.43.
Ihr lieben Alle! Daheim!
Doch endlich kamm ich mal wider zum, u muß Euch nun doch mitteilen das ich nicht mehr bei der Kolone bin, wir wahren unser 8 Mann, die da weg kamen, aller Diengs ist Fritz Lehnert noch nicht mit Mir gekommen auch so der Backeberg der ist ja auch Kinderreich, mein Geburtstag habe ich noch dort feiern können, so werde ich jetzst als Infanterist gehen, so kann ich aber heute Abend noch bei guter Gesundheit schreiben hoffe es ja nun auch von Euch Allen, werde nun erst ausgebildet wie lange weiß ich ja nicht, habe viel zu tuhn so bleibt das ganze schreiben ebend ein bischen nach so ebend müßt auch Ihr das schreiben einstellen da ich keine richtige Feld.N. habe ganz lange wird es mit den Fritz L. auch nicht dauern den er ist auch Jahrgang 11, ihm hat es gedauert das er mit mir nicht mit konnte, Nun hoffen wir doch das aller beste das mann gesund da bei bleibt. Auch bekomme ich ebend keine Post, die Ihr noch geschrieben habt die geht zur Kolone u weiter zu Mir.
Otto Pärschke wohlte auch noch schreiben an Euch das ich da weg kam er wird ja nun wohl bei der Kolone bleiben weihl er doch Sattler ist. Heute ist nun der schöne Sonntag gewesen aber ich habe nicht viel davon bemerkt. Dienst. Hoffendlich seit Ihr doch Alle gesund, das auch von Mir, ihr werdet ja schön auf Post warten, ich weiß es aber es ist einmal nun so jetzst geht’s noch zum kalten W.
So will ich schließen so bald ich seit habe schreibe ich mehr. Und mich geht es gut. So die schönsten Sonntagsgrüße von den Lieben Papa!
22. November 1943 – Karl nach Schneflingen
Liebe Mama! u. Heinrich!
u die beiden Ohmas!
Doch heute kommt man doch mal zur besinnung das ich dann mal wieder an Euch, die herzlichsten Grüße aus dem Osten, senden kann, bin nun schon 14 Tage von meiner Fahrkolone [sic!] weg, u bin nun grade ein mal zu schreiben, gekommen, ich weiß eure Sehnsucht nach mein Brief so groß ist, aber ihr müßt doch mal bedenken, mein Dienst geht von morgens 4.30 bis abends 20 Uhr. Dann habe ich Feierabend. Dann muß ich schon sorgen für den nächsten Tag das ich alles in ordnung habe den es geht doch beim Infanterist anders zu als vorher, werde ebend noch ausgebildet aber es kann diese Woche vielleicht von [Textverlust] muß man weiter sehn. so Ihr Lieben Alle, geht es mir noch gesundheitlich gut. Hoffe es doch auch von Euch Allen noch dasselbe. Wir haben ebend noch gutes Wetter das meine größte freude jetzst immer noch war, den wenn es hier Regen giebt da klebt es ganz gewaltig mann hat den gleich mal so breite Füße. U den noch bei dieser Übung hin legen da würden wir aussehen wie die Schweine von Lehnert habe ich noch nichts gehört dachte Ihm immer mal zu treffen denn die Kolone fährt öfters hier durch mein Ort durch, den Pärschke habe ich letzten Zigarren mitgeschickt da er die gerne Raucht der wird uns doch schon schön vermißt haben der Otto!
Nun Wie geht es Euch sonst noch, was macht die viele Arbeit, ist sonst noch alles im Stall gesund heute Nacht wird es schon mal ein bischen frieren habt ihr die Diemen schon versorgt = Keller. auch Post habe ich nun so lange Ich hier bin nicht bekommen als nur die Zeitungen u habe es noch gelesen von den Ernst Schulze glaubst ja nicht wie das ist, habe es drei, vier mal über gelesen u was machen nun die andern Krieger alle, Ich habe schon gesagt, liebe Erna, mann ist doch entweder 20 Jahr zu früh oder zu spät aber möchten das beste hoffen. Das wir uns bald einmal Wider sehn mit den Urlaub fählt es wohl erst mal wider flach, ist Fritz Götje schon mal wider gewesen, ich habe ja ebend keine richtige Feldposte, so schnell es noch an der alten No 41110 es kömmt die schon an bis hier. Die wissen ja wo ich bin. So die schönsten Gesundheitsgrüße sendet der Papa! Liebe Erna, Heinrich, Mutter u. Großmutter, guten Nacht!
Kein Lebenszeichen Dezember 1943
Anscheinend hatte sich Karl Paelecke im Dezember 1943 nicht mehr bei seiner Familie gemeldet, so dass Erna Paelecke an Karls Kameraden Otto Pärschke mit der Bitte um Hilfe geschrieben hat. Otto Pärschkes Antwort ist erhalten:
18. Januar 1944 – Otto Pärschke an Erna Paelecke
18.1.1944.
Liebe Frau Paelicke.
Schon eine ganze Zeit, hatte ich schon den Gedanken gehabt, an Sie zu schreiben. Nur es geht ja bei uns Lanzern nicht immer so, wie man es gern möchte. Vorallem in den letzten Tagen. Wo wir mal wieder solch kleinen Marsch gemacht haben. Dabei wurde ich die Gedanken von Ihren Mann nicht los. Wie er mög diesen Marsch überstanden haben. Wie es hier zwar aussah, ist wohl die Infantrie mit Autos befördert worden. Obwohl er mir das versprechen beim Abschied gegeben hatte, sich zu melden, und mir somit seine No. mitzuteilen, habe ich bislang noch keine Nachricht von ihm erhalten.
Nun am Sontag den 16.1. erhielt ich Ihre lieben Zeilen vom 19.12. Sage Sie dafür meinen aller besten Dank. Doch wie ich leider daraus ersehen muß, geht es Ihnen nicht besser, als mir. Nur daß Sie doch seine neue Anschrift wissen. Wo diese mir auch noch unbekannt ist. Nun liebe Frau Paelecke, inzwischen werden Sie doch wohl schon ein Lebenszeichen von Ihren Mann erhalten haben. Sollte es Ihnen nichts ausmachen, und Sie einige Minuten Zeit aufbringen können, möchte ich Sie doch herzlichst bitten, mir diese mal mitzuschicken. Auch ich verspreche Ihnen, sollte ich was hören bei welchem Regiment sich Ihr Mann befindet, teile ich es Sie sofort mit. Da es schon des öfteren nach vorhandenen Fahrer einige alten Kameraden sprechen konnten. Warum solte dies nicht auch mal der Fall mit Ihren Mann sein.
Wie Sie liebe Frau Paelecke aus diesen meinen Zeilen ersehen werden, konnte ich Sie leider auch keine genaue Mitteilung geben. Sondern gänzlich im Dunkeln bin. Alles., was ich zu berichten wuste, habe ich bestimmt getan.
Und muß nun somit leider schließen. Ich hätte Sie liebe Frau Paelicke ehr gern genaue Auskunft erteilt, wenn ich nur ein klein wenig wüste.
In der Hoffnung, daß Sie diese meine Zeilen in der besten Gesundheit, und recht bald erhalten.
Auch in der Zwischenzeit von Ihnen Wenn Nachricht bekommen haben,
Grüßt Sie Allen
hiermit vielmals
Otto Pärschke
Brief von Karl Paelecke (Januar 1944)
Im Januar 1944 schicke Karl Paelecke noch einen Brief nach Schneflingen. Das genaue Datum lässt sich auf Grund einer Beschädigung nicht mehr feststellen. Der leere Briefumschlag ist im Gegensatz zum Inhalt erhalten.

Undatierte Korrespondenz zwischen Vater und Sohn
Heinrich Paelecke, Karls Sohn, hatte seinem Vater ein Zeitungsfoto mit der Frage Bist Du das, Papa?
Karl Paelecke schickte das Foto mit folgender Anmerkung an seinen Sohn zurück:
So ähnlich sieht es aus auch jetzst fahr ich so ein paar schwarze Pferde.
Wie sie heißen Olaf und Quinten
leider bin ichs doch nicht!

Gedenken an Karl Paelecke

